Ahrensburg. Stadt hat Unterlagen geprüft und sieht keine Hindernisse. Nun treffen sich Politik, Verwaltung und Sportverein zur Beratung.
Soll Ahrensburg einen Stadtpark mit See bekommen? Wohnungen in Citynähe, die zur Belebung der Innenstadt beitragen? Oder nur ein neues Umkleidehaus für die Fußballer, die auf dem Stormarnplatz kicken? Darüber sollten die Stadtverordneten neu nachdenken. Das wünscht sich Bürgermeister Michael Sarach.
Auf einer Sitzung des Bildungs-, Kultur- und Sportausschusses hatte der Verwaltungschef die Verlegung der Fußballplätze aus dem Zentrum angeregt. Es gab Unklarheit darüber, ob der Stormarnplatz der Stadt mit der Auflage vermacht oder geschenkt worden sei, ihn als Sportplatz zu nutzen. Das Abendblatt hat nachgehakt. „Die Stadt hat keine Unterlagen gefunden, die eine Bebauung des Platzes einschränken“, sagt Pressesprecherin Imke Bär. „Wir kennen diese Gerüchte auch, konnten aber keine Bestätigung dafür finden.“ Der Platz sei etwa 1926/27 aus dem Eigentum der Familie Schimmelmann an die Stadt gegangen. Wie der Name der angrenzenden Straße An der Reitbahn vermuten lasse, sei dort damals Pferdesport betrieben worden.
Vereine können ihre Wünsche für eine neue Anlage vorstellen
Ein Indiz für die Vermutung einiger Bürger könnten jedoch Unterlagen über die Verhandlungen mit einem Makler sein. Darin stehe, dass ein Teil der Gewinne aus der Bewirtschaftung des Platzes für einen Sportplatz zu verwenden sei. Dieser müsste jedoch nicht zwingend auf dem Stormarnplatz sein, so Bär. Außerdem sei nicht klar, ob diese in der endgültigen Fassung vorliegen. „Wir haben weder eine Schenkungsurkunde gefunden, noch weist das aktuelle Grundbuchblatt Nutzungseinschränkungen aus“, sagt imke Bär. Auch in der Liegenschaftsabteilung und dem städtischen Archiv seien keine entsprechenden Unterlagen gefunden worden.
Bär könne aber nicht ausschließen, dass solche Akten bei der Bombardierung des Stormarnhauses in der damaligen Kreisstadt Wandsbek im Zweiten Weltkrieg oder beim Brandanschlag auf das Amtsgericht im Jahr 1980 vernichtet wurden. Bär: „Wer mehr weiß, soll sich an uns wenden.“ Politik und Verwaltung diskutieren seit Jahren, was mit dem circa einen Hektar großen Gelände geschehen soll. Außer der SPD hatten sich die Parteien bislang mehrheitlich dafür ausgesprochen, die zwei Fußballplätze für den Vereinssport im Stadtzentrum zu erhalten. Nachdem der ATSV als größter Nutzer nun jedoch Bereitschaft zum Umzug signalisiert hatte, wollten auch die Ortspolitiker neu nachdenken. Der FC Ahrensburg und die Roter Stern Kickers hatten sich in einer Abendblatt-Umfrage gegen einen Umzug ins Gewerbegebiet Beimoor-Süd ausgesprochen.
Heute sollen Gespräche in einer interfraktionellen Runde mit Vertretern aus Politik, Verwaltung und ATSV beginnen, um die Erwartungen des Sportvereins an neue Sportanlagen zu besprechen.