Ahrensburg. SPD-Fraktion will wegen hoher Kosten erneut über Neubau beraten. Die Brücke muss als Schwimmkonstruktion gebaut werden.

Im jüngsten Umweltausschuss sollte er endlich beschlossen werden, der Entwurf für einen Neubau der Moorwanderwegbrücke durch das Ahrensburger Tunneltal. Doch für viele Ausschussmitglieder überraschend, war es die Vorsitzende Marleen Möller (SPD), die eine Verschiebung der Abstimmung auf die nächste Sitzung beantragte. „Bei diesen Kosten möchte ich das noch einmal in der Fraktion besprechen“, sagte sie.

Dabei hatte Hauke Schmidt vom Bauamt gerade mitgeteilt, dass es in Abstimmung mit den Planern vom Buero51 gelungen sei, die Kosten um 51.000 Euro auf jetzt noch 891.000 zu senken – obwohl die Konstruktion aufwendiger wird. „In Abstimmung mit den Planern und dem Prüfstatiker haben wir festgestellt, dass wir mit geringen Verkehrslasten rechnen können“, so Schmidt. Zudem wird eine Förderung in Höhe von 50 Prozent der Kosten durch die Europäische Union erwartet.

„Warum können wir nicht das wieder bauen, was wir haben?“

Anders als ursprünglich angedacht muss die Brücke jedoch auf ihrer gesamten Länge von 320 Metern als Schwimmkonstruktion gebaut werden. „Der weiche Moorboden lässt keine andere Lösung zu, und ein Auskoffern des Bodens ist im Naturschutzgebiet verboten“, erklärte der Baugrundsachverständiger Rainer Pingel.

Der Stadtverordnete Michael Stukenberg (FDP), als Gast im Ausschuss anwesend, fragte: „Warum können wir nicht das wieder bauen, was wir haben?“ Ihm entgegnete Bauamtsmitarbeiter Jan Richter, der mit der Erneuerung der aktuellen Brücke im Jahr 2004 befasst war: „Wir versenken dort jedes Jahr 10.000 Euro zum Flicken“. Darum solle die Diskussion nicht wieder bei Adam und Eva beginnen und eine haltbarere Variante gewählt werden.

Antrag auf Verschiebung wurde angenommen

Wie das geht, erläuterte Planer Peter Fenske. „Die neue Brücke wird von einer Stahlkonstruktion getragen, die nicht im dauerhaft feuchten Bereich liegt“. Vorher müsse die alte Holzkonstruktion überwiegend in Handarbeit entfernt werden, der Neubau erfolge dann in „Pionierarbeit“ vom Südende bei der Burg Arnesvelde ausgehend, so Fenske.

Bezüglich der Verschiebung gab Carola Behr (CDU) zu bedenken: „Wenn wir jetzt wieder vertagen, wird das mit dem Bau im nächsten Jahr nichts“. Dem pflichtete Annette Kirchgeorg, stellvertretende Fachdienstleiterin, bei. „Die Fördermittel können nur bis Ende Januar beantragt werden.“ Ansonsten müsse ein Jahr gewartet werden. „Knapp eine Million Euro ist unendlich viel Geld für eine Brücke“, sagte Marleen Mölller. „Andere Projekte sind wichtiger.“ Auf ihr Bitten nach Rücksprache mit der Fraktion wurde der Antrag auf Verschiebung dann angenommen.