Delingsdorf. Aber wo kann die Gemeinde noch wachsen? Bürgermeister stellt Bürgern bei Versammlung am Sonnabend die Pläne vor.
Mit einem neuen Entwicklungskonzept will sich die 2200-Einwohner-Gemeinde Delingsdorf für die nächsten 20 Jahre zukunftsfähig aufstellen. „Nach dem heutigen Stand passen Wachstum und Infrastruktur genau zueinander“, sagt Bürgermeister Randolf Knudsen. „Wir haben jedoch noch Ausbaureserven im Westen, deren Bebauung aber mehr Bedarf an Kitaplätzen oder einer größeren Sporthalle nach sich ziehen würden. Das müssen wir genau abwägen.“ Denn ihren Ortscharakter solle die Gemeinde nicht verlieren.
In Planung ist bereits ein neuer Standort für die Freiwillige Feuerwehr. Der Baubeginn ist für 2019 vorgesehen. Weitere Themen sind die Busanbindung nach Ahrensburg und neue Radwege. Auch über Möglichkeiten zur ökologischen Energiegewinnung soll gesprochen werden. Die Pläne der Gemeinde werden den Bürgern an diesem Sonnabend um 14 Uhr im Mehrzweckhaus vorgestellt. „Während die Gemeinde bis 2005 stark gewachsen ist, haben wir uns in den vergangenen Jahren auf den Ausbau der Infrastruktur konzentriert“, sagt Bürgermeister Randolf Knudsen. „Den Ausbau von Kitaplätzen und die Grundsanierung des Mehrzweckhauses konnten wir erfolgreich bewerkstelligen.“
Bei der Nordtangente bleibt Knudsen gesprächsbereit
Die Reserven für die Schaffung von Wohnraum sind begrenzt. Im Osten liegt die Bahnstrecke Hamburg-Bad Oldesloe, im Süden Ahrensburg, im Norden Bargeheide. Dazwischen sollen die landwirtschaftlichen und Ausgleichsflächen erhalten sowie der grüne Gürtel rund um die Strusbek bestehen bleiben. Dadurch seien neue Baugebiete lediglich in Richtung Westen möglich. „In diesem Bereich könnte es ein gemischtes Gebiet für alle Generationen geben, in dem Arbeiten und Wohnen dicht beieinander möglich wären“, sagt Knudsen. „Dadurch wäre unsere Gemeinde auch tagsüber belebt und böte Arbeitsplätze mit kurzen Fahrtwegen.“ Ebenfalls angedacht sei hier eine Fläche für Naherholungs- oder Sportmöglichkeiten.
Ob und wann sich Delingsdorf weiter ausdehnen wird, müsse noch diskutiert werden. Die vorhandene Infrastruktur sei bereits ausgelastet. „Es geht um Kindergartenplätze, aber auch um die weiterführenden Schulen in Bargteheide, die jetzt schon voll sind“, sagt Randolf Knudsen. „Jede Erweiterung belastet die Gemeindekasse oder muss über die Grundsteuer ausgeglichen werden.“ Zusätzlich müsste das Gebiet erschlossen, Straßen gebaut werden, was bei einer geplanten Erweiterung von bis zu zehn Wohneinheiten im Jahr hohe Kosten bedeuten würde.
Diskussion über Nordtangente könnte Fahrt aufnehmen
Weiterhin gewünscht sei ein S 4-Haltepunkt, obwohl das Land den Bahnhof längst verworfen hat. Zum Bedauern der Gemeinde, die nun den Busverkehr weiter ausbauen möchte. „Der Fahrzeug-Rückstau von Ahrensburg aus reicht morgens bis in unseren Ort“, sagt der Bürgermeister. „Zurzeit ist die Belastung durch die Baustelle auf der Autobahn 1 extrem.“
Die in Ahrensburg seit Jahren ergebnislos geführte Debatte über die Nordtangente könnte wieder Fahrt aufnehmen. Delingsdorf sei diesbezüglich „gesprächsbereit“, wie Knudsen dem Abendblatt sagte. Auf jeden Fall wünsche er sich einen Ausbau der Radwege in Richtung des Ahrensburger Quartiers Gartenholz. Ob als Verlängerung des Alten Postweges oder entlang der Bahntrasse, sei nicht geklärt. Erste Überlegungen gebe es bei der Planung der neuen Feuerwache. Sie könnte auf einer ehemaligen Obstwiese an der Schäferkoppel entstehen.
Einwohnerversammlung der Gemeinde Delingsdorf: Sonnabend, 7. Oktober, 14 Uhr, Mehrzweckhaus. Ortstermin zur Weiterentwicklung der öffentlichen Spielplätze und über Möglichkeiten der Nachverdichtung: Feuerwehrgerätehaus, Schäferkoppel/Ecke Pemöllers Weg, Sonnabend, 7. Oktober, 10 Uhr