Delingsdorf. Sie hatte noch den Notruf gewählt. Ihr Mann erlitt schwerste Verbrennungen und wurde in eine Spezialklinik gebracht.

Ein Mensch ist tot, ein weiterer lebensgefährlich verletzt – bei einem Feuer in einem Einfamilienhaus in Delingsdorf ist am Donnerstag eine ältere Frau ums Leben gekommen. Sie selbst hatte nach Abendblatt-Informationen noch gegen 12.30 Uhr den Notruf gewählt. Die Polizei ermittelt, konnte bisher keine Angaben zur Ursache des Brandes machen. Auch über das Alter der Opfer gibt es bisher keine Informationen.

Der Mann wird in der Lübecker Uniklinik behandelt

Einsatzkräfte verschiedener Wehren bei den Löscharbeiten in Delinsdorf
Einsatzkräfte verschiedener Wehren bei den Löscharbeiten in Delinsdorf © HA | Chiara Schmitz

Es sind schreckliche Szenen, die sich mittags an einer kleinen Straße mit Einfamilienhäusern in der 2000-Einwohner-Gemeinde abspielen. Auf dem Vorplatz eines kleinen Rotklinker-Hauses liegt die abgedeckte Leiche einer Frau auf einer Trage. Feuerwehrmänner bringen einen Mann aus dem brennenden Haus ins Freie. Er hat schwere Brandverletzungen davongetragen und eine Rauchgasvergiftung erlitten. Rettungssanitäter übernehmen die Erstversorgung. Wenige Minuten später landet ein Rettungshubschrauber auf einer Wiese hinter dem Haus. Doch letztlich entscheidet der Notarzt, dass der Mann mit einem Rettungswagen in die Universitätsklinik nach Lübeck gebracht wird. Dort behandeln ihn Spezialisten auf einer Station für Brandverletzte. Über seinen Gesundheitszustand war bis Redaktionsschluss dieser Ausgabe nichts zu erfahren.

Ein Rettungshubschrauber war ebenfalls im Einsatz
Ein Rettungshubschrauber war ebenfalls im Einsatz © HA | Chiara Schmitz

38 Feuerwehrleute aus Delingsdorf, Klein Hansdorf-Timmerhorn und Bargteheide sind am Mittag im Einsatz. Sie versuchen, den Brand im Haus zu löschen. Zusätzlich zu den Einsatzkräften der Polizei, die kurz nach dem Notruf am Ort des Geschehens eintreffen, nehmen später drei Beamte der Kriminalpolizei Ahrensburg ihre Ermittlungen vor Ort auf. Doch das gestaltet sich zunächst schwierig. Weil die Feuerwehr davon ausgehen muss, dass beim Verbrennen von Kunststoffen und anderen Materialien giftige Gase entstanden sind, können die Ermittler nicht ins Haus. Frühestens am Freitagmittag werden sie der Ursache für das Feuer auf den Grund gehen können. Jetzt sichern sie den Ort des Geschehens ab, versiegeln den Eingang zum Haus.

Vom Wohnzimmer aus hatte sich der Brand ausgebreitet

Nach Angaben der Feuerwehr war der Brand im Wohnzimmer des Hauses ausgebrochen. Frank Marten, Pressesprecher der Feuerwehr Delingsdorf, sagt: „Als wir eintrafen, eilten die Feuerwehrmänner mit Atemschutzmasken und Wasserschläuchen in das brennende Gebäude. Wir wussten, dass zwei Menschen in dem Haus sind.“ Die Eingangstür sei leicht zu öffnen gewesen. Von dem Wohnzimmer aus, in dem sich das Ehepaar aufgehalten hatte, breitete sich das Feuer auf andere Räume aus.