Glinde. Ende 1966 ist die Anlage fertiggestellt worden. Sie versorgt 160.000 Menschen in Hamburg und Schleswig-Holstein. Fest am Sonnabend.
Seit 50 Jahren fördert das Glinder Wasserwerk rund 20 Millionen Liter Wasser an die Oberfläche – und das täglich. Etwa 160.000 Menschen aus Schleswig-Holstein und östlichen Teilen Hamburgs liegen im Einzugsbereich der Anlage. Wer in Oststeinbek, Barsbüttel, Glinde und im Reinbeker Ortsteils Neuschönningstedt duscht oder einen Kaffee kocht, bezieht sein Wasser aus der Stadt im Süden Stormarns. Jetzt feiert das Versorgungsunternehmen Hamburg Wasser, zu dem das Werk gehört, dessen Jubiläum. Los geht es am kommenden Sonnabend, 9. September, um 16 Uhr.
Als das Werk gebaut wurde, war Glinde noch eine Gemeinde mit rund 7000 Einwohnern
Als das Wasserwerk baulich fertiggestellt wurde, war es in Glinde vermutlich bitterkalt – der Dezember des Jahres 1966 neigte sich gerade seinem Ende zu. Der rasante Bevölkerungswachstum in Hamburg und dem nahen Umland war der Grund für den Wasserwerkneubau in der Gemeinde. Etwa 7000 Menschen lebten damals in Glinde, das erst Jahre später, nämlich 1979, die Stadtrechte erhielt.
Mit steigenden Einwohnerzahlen stieg auch der Wasserbedarf: Zwischen 1950 und 1975 hatte sich der Verbrauch in den von Hamburg Wasser versorgten Gebieten von rund 100 Millionen Kubikmeter auf knapp 200 Millionen Kubikmeter verdoppelt. Ein Werk auf schleswig-holsteinischem Grund sollte helfen, den Bedarf zu decken. Der feierlichen Einweihungsfeier stattete damals auch Hamburgs Bürgermeister Kurt Weichmann einen Besuch ab.
Seit 1994 ist Horst Wempen derjenige, der im Glinder Wasserwerk das Sagen hat. Mit fünf Mitarbeitern sorgt der Wassermeister dafür, dass alles so läuft, wie es soll. „14 Brunnen pumpen hier aus 128 bis 212 Metern Tiefe Grundwasser ab“, sagt er. Anschließend fließt das inzwischen aufbereitete Trinkwasser in einen der 12.000 Kubikmeter fassenden Behälter. „Das entspricht etwa einem Fußballfeld, das von zwei Meter hohen Wänden umgeben ist“, sagt Wempen.
Besucher der Feier können sich von Mitarbeitern durch die Anlage führen lassen
Wie viel Wasser die Menschen benötigen, hängt von der Tages- und Jahreszeit ab. „Morgens ist der Verbrauch am höchsten“, so Wempen. Und im Sommer auch abends. „Weil die Leute dann ihren Rasen sprengen oder nochmal duschen gehen.“ Früher seien mindestens 20 Leute nötig gewesen, um ein Wasserwerk zu bedienen. Heute kümmern sich Wempen und seine fünf Kollegen um gleich zwei Anlagen. Die in Glinde und um eine weitere in Lohbrügge. „Vieles läuft jetzt automatisch ab“, so Wempen. „Die Arbeit ist aber trotzdem sehr vielseitig.“
Die Jubiläumsfeier am Wochenende geht auf dem Gelände des Wasserwerkes über die Bühne. Es gibt ein Festprogramm mit stimmungsvoller Beleuchtung und Fleisch vom Grill. Für Live-Musik sorgen das Duo Citizens of the Sun und ein DJ. Wer möchte, kann sich außerdem die Anlage von Mitarbeitern zeigen und erklären lassen.
Jubiläumsfeier Glinder Wasserwerk Sa 9.9., 16.00–22.00, Wasserwerk Glinde, Papendieker Redder 79, Eintritt kostenlos