Ahrensburg/Stapelfeld. Der Dauerstau an den Anschlussstellen Ahrensburg und Stapelfeld soll nun Thema im Verkehrs- und Wirtschaftsministerium werden.

Die Stormarner Vorschläge zur Auflösung des Dauerstaus an den Autobahn-1-Anschlussstellen Ahrensburg und Stapelfeld beschäftigen nun auch die schleswig-holsteinische Landesregierung. Das Verkehrskonzept, das die Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS) kürzlich vorgestellt hat, liegt nun auch dem Wirtschafts- und Verkehrsministerium in Kiel vor.

Schafft es das Konzept auf die Prioritätenliste des Landes?

Wie berichtet, hat das Oststeinbeker Büro Masuch + Olbrisch belegt, dass beide Ausfahrten im Berufsverkehr morgens und abends vollkommen überlastet sind. Um das Problem zu lösen, müsste die Zufahrtsstraßen ausgebaut werden: in Stapelfeld mit zwei Fahrspuren statt einer auf der L 222 Richtung Hamburg, in Ahrensburg mit einer zusätzlichen Brücke und zwei Fahrspuren in beiden Richtungen der L 224.

Das Ministerium in Kiel wartet nun noch auf eine Bewertungsmatrix von der WAS für die Vorschläge. Darin sollen die Baukosten, erforderliche Baurechtsverfahren und sogenannte Lebenszykluskosten genauer dargestellt werden. „Danach müsste eine weitere Prüfung der Notwendigkeit sowie Abstimmung mit dem Bundesverkehrsministerium erfolgen“, sagt der Kieler Ministeriumssprecher Harald Haase auf Abendblatt-Anfrage. Letzter Schritt wäre dann die Aufnahme in die neu zu erstellende Prioritätenliste des Landes.

Situation Abfahrt Stapelfeld/Braak lässt sich schnell verbessern

Die Situation an der Abfahrt Stapelfeld/Braak lässt sich laut Gutachtern recht schnell verbessern. Unter der Autobahnbrücke ist ausreichend Platz, um die Alte Landstraße ohne zeitraubende Planungen um eine Spur zu verbreitern. Eine erste grobe Prognose geht von 2,5 Millionen Euro für den Umbau aus.

Wesentlich teurer ist die vorgeschlagene Lösung für die Anschlussstelle Ahrensburg/Großhansdorf/Siek. Dort müsste neben der bestehenden Brücke eine zweite neu gebaut werden, damit der Ostring in beiden Richtungen zwei Fahrspuren bekommen kann. Etwa elf Millionen Euro wären dafür fällig. Kurzfristig könnte bereits die Fußgängerampel an der Straße Jacobsrade auf die andere Straßenseite versetzt werden, um das Abbiegen in Richtung Autobahn zu erleichtern. Da für die Brücke ein Planfeststellungsverfahren erforderlich ist, könnte sie vermutlich erst in einem Jahrzehnt stehen.

Rückstau auf der Autobahn erhöht die Gefahr von Unfällen

Das Verkehrskonzept hatte die WAS mit dem Kreis Stormarn sowie den Orten Ahrensburg, Großhansdorf, Siek, Braak und Stapelfeld finanziert. Im Berufsverkehr stehen Autofahrer an beiden Knotenpunkten regelmäßig im Stau. Die Schlange reicht häufig bis auf die Verzögerungsstreifen der Autobahn zurück. Das erhöht die Unfallgefahr an diesen Stellen deutlich.