Grossensee. In der Serie „Draußen schmausen“ stellt das Hamburger Abendblatt Ausflugsziele in Stormarn vor. Heute: Das Strandhus Großensee.
See, Sommergarten, Strandhus – das ist eine Kombination, die vor allem an sonnigen Tagen viele Gäste in das Restaurant von Hamit Kaska zieht. Auf der Halbinsel am Südufer des Großensees hat sich Kaska nicht nur eine Arbeitsstätte, sondern ein zweites Zuhause geschaffen. „Ich genieße jeden Tag den Ausblick“, sagt der Linauer, der fast jeden Tag selbst vor Ort ist. Rückhalt erhält der Kurde vor allem von seiner Frau Nicole Janine Bülow, die den kaufmännischen Ablauf, die Öffentlichkeitsarbeit und das Marketing betreut. „So etwas kann man nur als Familie schaffen“, sagt Kaska.
Eine Bar gibt es für Menschen und sogar auch für Pferde
Nachdem er sieben Jahre lang im Strandhus als Restaurantleiter gearbeitet hatte, erfüllte sich Kaska 2012 einen Traum und kaufte das Grundstück an der Seestraße. 1926 ließ der Großenseer Emil Lessau das Gebäude bauen. Unter dem damaligen Namen „Strandhalle“, war das Lokal schon damals ein beliebtes Ausflugsziel im Sommer. Heute ist das Strandhus das ganze Jahr über geöffnet. Obwohl die Innenräume größtenteils umgestaltet wurden, erinnern der Dielenboden und einzelne Holzbalken noch an vergangene Zeiten. „Früher waren die Räume rustikal“, sagt Kaska. Für das Restaurant, den Wintergarten und das Turmzimmer wählte er vor allem helle Farbtöne. Durch den Sommergarten gelangen Gäste zu der Grünanlage des Restaurants, in der mehrere Tische und ein Pavillon mit Loungemöbeln stehen. Auf der Terrasse zieren weiße Tischdecken und perlfarbene Stoffservietten die schwarzen Rattantische. Zu seinen Stammgästen zählt Kaska viele Großenseer und Einwohner umliegender Gemeinden. Auch zahlreiche Hamburger besuchen das Strandhus regelmäßig. Kaska: „Sie genießen hier die Ruhe hier.“
Bis Mitte September können Gäste ein Gericht genießen, das für die Aktion „Stormarn tischt auf“ des Hotel- und Gaststätten-Kreisverbandes kreiert wurde: Für 19,50 Euro bieten Hamit Kaska und sein neunköpfiges Team gegrilltes Lachsforellenfilet aus regionalen Gewässern an. Dazu werden tomatisiertes Kartoffelragout und Mandelbrokkoli mit einer Weißwein-Schnittlauch-Soße gereicht. Zum Fischgericht empfiehlt Kaska einen Grauen Burgunder oder einen halbtrockenen Riesling aus dem Anbaugebiet Rheinhessen. „Hier am Wasser essen die Gäste sehr gern Fisch“, sagt der Restaurantchef. So sind auch eine ganze Forelle (20,50 Euro), Hamburger Pannfisch (22 Euro) und gebratenes Rotbarschfilet (19,80 Euro) als reguläre Fischgerichte auf der Speisekarte vertreten. Fleischliebhaber können unter anderem auf Steak, Wiener Kalbschnitzel oder Roastbeef ausweichen. Wer nur schnell ein kühles Blondes mit Blick auf den Großensee genießen möchte, dem steht die Strandbar im Sommergarten zur Verfügung.
Viele Brautpaare genossen schon die Kulisse am Wasser
Ab und zu legen auch Reiter einen Zwischenstopp im Strandhus ein. Während sie im Restaurant trinken und speisen, werden ihre Tiere an der sogenannten Pferdebar mit Wasser versorgt. So erhält die Familie manchmal auch Besuch von Reitern eines Hoisdorfer Stalls, bei denen Kaska das Islandpferd seiner acht Jahre alten Tochter Leyni Peri untergestellt hat.
Vor allem im Sommer ist im Strandhus Hochsaison. Dann dient der Sommergarten am Großensee auch als Hochzeitskulisse. „Paare können sich hier von einer freien Rednerin trauen lassen“, sagt Gastronom Kaska. Das Brautpaar schreitet dann auf einem roten Teppich direkt zum Wasser.“ Etwa 90 Gäste finden auf dem Grundstück Platz. Kaska selbst entschied sich bei seiner Hochzeit mit Ehefrau Nicole Janine für eine freie Trauung im eigenen Restaurantgarten. Seit zwei Jahren ist das Paar nun verheiratet.
Auch die Berliner Britta Berger und Uwe Stelzer sind auf das Strandhus durch eine Hochzeit aufmerksam geworden. „Eine Freundin von mir wurde hier vor einem Jahr getraut“, sagt Britta Berger. Auf ihrer Reise nach Norwegen legt das Paar mit Tochter Julia einen Zwischenstopp am Großensee ein. Uwe Stelzer besuchte das Strandhus bereits zuvor mit einem Freund. „Immer wenn ich in Schleswig-Holstein bin, versuche ich herzukommen“, sagt der Berliner. Bevor es mit dem Wohnmobil in Richtung Skandinavien weitergeht, genießt die Familie bei selbstgebackenem Apfel- und Pflaumenkuchen sowie heißem Kakao und Kaffee den Ausblick auf die Stormarner Landschaft, auch wenn der Himmel an diesem Tag bedeckt ist. „Hier herrscht bei jedem Wetter eine schöne Atmosphäre“, sagt Britta Berger. Genau dieses Gefühl möchte der Restaurantchef seinen Gästen vermitteln. Kaska: „Die Menschen sollen sich hier auf Anhieb wohl fühlen.“
Strandhus Großensee Seestraße 1, Telefon: 04154/61 52, E-Mail: kontakt@das-strandhus-grossensee.de, Öffnungszeiten Mai bis September: Di bis So, Küche 12.00 bis 14.30 und 17.00 bis 21.00, Kaffee und Kuchen 14.30 bis 17.00, von Oktober bis April gelten andere Öffnungszeiten, weitere Infos unter www.das-strandhus-grossensee.de.