Barsbüttel. Die Gemeinde schafft zum Preis von rund 1,4 Millionen Euro zwei Fußballfelder, eine Tartanbahn und eine Weitsprunganlage.
Mittlerweile ist der aus den 1970er-Jahren stammende Fußballplatz des SC Willinghusen kaum noch wiederzuerkennen: Anstatt eines maroden Rasens ist nun nur noch braune und schwarze Erde vorhanden. Radlader und Bagger fahren umher und türmen bis zu vier Meter hohe Hügel auf, die einem Deich zum Verwechseln ähnlich sehen. Auch haben die großen Maschinen schon tiefe Fahrspuren hinterlassen. Doch das kann nur besser werden: Bis Mitte nächsten Jahres soll eine komplett neue Sportanlage mit einem großen und kleinen Kunstrasen-Fußballfeld, eine neue 50 Meter lange Tartanbahn sowie eine Weitsprunganlage für rund 1,4 Millionen Euro entstehen.
Die Zusammenarbeit der Beteiligten klappt gut
Der Fachdienstleiter für Tiefbau und Umwelt, Gerald Greiser, trifft sich an diesem Sommertag mit dem Architekten und dem Bauleiter und sagt: „Wir sind absolut im Zeitplan. Aber die Bauarbeiten haben auch erst vor zwei Wochen angefangen.“ Aktuell seien die Arbeiter mit dem Freimachen des Baufeldes beschäftigt.
Anfang Juli hatte die Firma Weitzel Sportstättenbau aus Tornesch (Kreis Pinneberg), die derzeit im Barsbütteler Helmut-John-Stadion die Tartanbahn saniert, den Zuschlag für das neue Projekt bekommen. Bauleiter Sascha Knoche (32): „Wir haben uns gefreut, die Zusammenarbeit klappt gut.“ Architekt ist Andreas Knoll (49), der sich auf Garten-, Landschafts- und Sportstättenarchitektur spezialisiert hat. Als sich die drei Männer auf der Baustelle treffen, ist die Stimmung ausgelassen. Einmal in der Woche kommen die Beteiligten zusammen und sprechen über den Verlauf der Bauarbeiten.
Doch was hat die Gemeinde als Bauherr genau auf diesem Areal geplant? Der alte, rund 7400 Quadratmeter große Rasenplatz wird zu einem Kunstrasen-Fußballspielfeld umgebaut. „Dabei verwenden wir eine Korkfüllung“, sagt Greiser. Das kleinere Feld in Richtung Straße Am Sportplatz hat eine Größe von circa 1600 Quadratmetern und wird mit Sand aufgefüllt. Greiser: „Es ist vorgesehen, dass das Kleinspielfeld für alle zum Spielen zur Verfügung steht.“
Für die neue Sportstätte sind 15 Stellplätze vorgesehen
Das andere Fußballspielfeld werde voraussichtlich hauptsächlich vom SC Willinghusen genutzt, tagsüber aber auch von der am Gelände angrenzenden Grundschule Willinghusen. Diese soll ebenfalls für rund 1,4 Millionen Euro saniert werden. Geplant sind zwei Klassen- und vier Gruppenräume sowie ein neues Treppenhaus mit Garderoben.
Der Architektenentwurf für die neue Sportstätte sieht zudem 15 Stellplätze am Ende des Kleinspielfeldes vor. „Auch wird die Weitsprunganlage auf der gegenüberliegenden Seite, also am Kopf des großen Kunstrasenplatzes, saniert“, sagt Greiser weiter und zeigt mit dem Finger auf den Plan. Es soll zwei Anlaufbahnen geben. Die Tartanbahn wird mit drei Laufbahnen ausgestattet sein. Der seit 2001 für die Verwaltung arbeitende Tiefbauleiter Greiser sagt: „Das alte Fußballfeld hatte auch immer wieder mit Entwässerungsproblemen zu kämpfen, deswegen werden die Drainagen verlegt.“
Wenn das Bauvorhaben abgeschlossen ist, stehen noch diverse andere Aufgaben an. „So müssen zum Beispiel ein Lichtgutachten wegen der umgesetzten Flutlichter und Lärmschutzgutachten erstellt werden“, erklärt Greiser, der der Sache aber gelassen entgegensieht. Mit dem Sportplatzneubau sind die Arbeiten auf dem Areal aber wahrscheinlich noch nicht vorbei. Einige Politiker äußerten bereits den Wunsch, auf einer Freifläche eine Art Dorfgemeinschaftshaus zu bauen.
Entwicklungskonzept wird am 13. September vorgestellt
Dazu sagt Greiser: „Möglicherweise könnten die Umkleidekabinen des SC Willinghusen, ein Jugendtreff und der Bürgerverein dort untergebracht werden.“ Bisher sei dies aber nur eine Idee, „es ist noch nichts spruchreif“, so Greiser. Geklärt werden soll dies bei der Ausarbeitung des Ortsentwicklungskonzeptes für Willinghusen. Das kostet 17.200 Euro.
Über die Aktivregion Sieker Land Sachsenwald erhält Barsbüttel eine 12.900-Euro-Förderung vom Land. Bei dem Konzept haben sich Anfang des Jahres Bürger eingebracht und sich an einer Ortsbegehung, einer Online-Plattform sowie einem Workshop beteiligt. Die Ergebnisse und somit das gesamte Entwicklungskonzept sollen auf der nächsten Ortsbeiratssitzung am 13. September vorgestellt werden.