Bad Oldesloe. Die Zahl der ABC-Schützen in Stormarn ist stabil. Die Bargteheider Gutenberg-Schule hat mit 175 die meisten Anmeldungen.
Die Zahl der Erstklässler in Stormarn bleibt entgegen langfristiger Vorhersagen stabil. Anfang September werden nach jetzigem Stand genau 2363 Mädchen und Jungen eingeschult. Das sind fast genauso viele wie im Vorjahr (2372) und deutlich mehr als in den Jahren 2015 (2308 Kinder)und 2014 (2320 Kinder).
Der Schulentwicklungsplan des Kreises aus dem Jahr 2014 hatte noch einen Rückgang der gesamten Grundschülerzahl um fast 20 Prozent bis zum Jahr 2020 prognostiziert. Sie sollte von damals 8700 auf gut 7000 sinken. Doch tatsächlich steigt sie jetzt sogar. Der neue Plan wird 2019 erstellt.
Kleine Standorte müssen sich nicht um Zukunft sorgen
Die Johannes-Gutenberg-Schule in Bargteheide begrüßt mit Abstand die meisten Anfänger. 175 Kinder haben dort ihren allerersten Schultag. Dreistellige Anmeldezahlen haben außerdem die Matthias-Claudius-Schule in Reinfeld (130), die Schule Am Reesenbüttel in Ahrensburg (115) sowie die Stadtschule in Bad Oldesloe und die Grundschule Trittau (beide jeweils 100).
„Die Zahlen lassen aber keine Rückschlüsse auf die Beliebtheit einzelner Einrichtungen zu“, sagt die Stormarner Schulrätin Kirsten Blohm-Leu. Vielmehr seien die Einzugsbereiche mit den dort lebenden Kindern entscheidend. So lassen sich auch deutliche Ausschläge nach oben oder unten erklären, die es immer wieder in einzelnen Jahrgängen gibt.
Einwohnerzahl im Kreis Stormarn steigt weiter an
Nach etlichen Jahren mit sinkenden Schülerzahlen hatte es im Vorjahr mit plus drei Prozent eine Trendwende gegeben. Ein Grund dafür ist, dass die Einwohnerzahl im Kreis Stormarn im Gegensatz zu fast allen anderen Landesteilen von Schleswig-Holstein weiter wächst.
So gibt es in Regionen mit Neubaugebieten, in die überwiegend junge Familien ziehen, viele Abc-Schützen. Beispiele sind Ahrensburg (334 statt 282 im Jahr 2010), Bad Oldesloe (335 statt 315) und Glinde (307 statt 247). Dagegen sinken die Zahlen in Orten, die weniger Bauflächen ausweisen. Dazu zählen Ammersbek (72 statt 84) und Reinbek (232 statt 254).
Auch die kleinen Standorte müssen sich offensichtlich keine Sorgen um ihre Zukunft machen. So hat Stormarns kleinste Schule in Grönwohld erneut 23 Anmeldungen, in Hoisdorf, Stapelfeld und Zarpen sind es 34. Hamberge meldet sogar 40 neue Schüler.
Land plant eine Stunde mehr Unterricht in ersten Klassen
Sicherheit verspricht auch der Koalitionsvertrag der neuen CDU/Grüne/FDP-Landesregierung. Die „Jamaika“-Koalition hat den Grundsatz „Kurze Beine – kurze Wege“ festgeschrieben. „Wir wollen auch weiterhin den Erhalt von kleinen Grundschulstandorten“, heißt es wörtlich. In begründeten Fällen ist sogar ein finanzieller Sicherstellungszuschlag vom Land möglich.
Die künftigen Grundschüler sollen auch bald mehr Unterricht bekommen. Die Koalition plant, in einem ersten Schritt eine Stunde mehr in Klasse eins und in einem zweiten Schritt in der Klasse zwei. Wieder eingeführt wird ab 2018/2019 auch die schriftliche Grundschulempfehlung, in der Eltern einen Rat für die Wahl der weiterführenden Schule bekommen.
Alle Anmeldezahlen in Stormarn: Ahrensburg: Am Reesenbüttel 115, Am Schloss 87, Am Aalfang 69, Am Hagen 63; Ammersbek: Bünningstedt 36, Hoisbüttel 36; Bad Oldesloe: Stadtschule 100, Klaus-Groth-Schule 93, Masurenweg 92, West 50; Bargfeld-Stegen: Alte Alster 47; Bargteheide: Johannes-Gutenberg-Schule 175, Carl-Orff-Schule 74, Emil-Nolde Schule 58; Barsbüttel: Barsbüttel 70, Willinghusen 42; Glinde: Wiesenfeld 87, Tannenweg 75; Grönwohld 23; Großhansdorf: Wöhrendamm 79, Schmalenbeck 48; Hamberge 40; Hoisdorf 34; Lütjensee 43; Oststeinbek 76; Reinbek: Gertrud-Lege-Schule 88, Mühlenredder 57, Schönningstedt 45, Klosterbergen 42; Reinfeld: Matthias-Claudius-Schule 130; Stapelfeld 34; Steinburg: Mollhagen 62; Tangstedt 59; Trittau 100; Zarpen 34.