GROSSHANSDORF. Die Gemeinde will die Schließungszeiten von Kitas und bei der Nachmittagsbetreuung von Grundschulkindern neu regeln.

Für Außenstehende mag es eine Marginalie sein, für die Eltern kleiner Kinder in Großhansdorf ist es eine wichtige Entscheidung. Die Gemeindevertretung hat vor der Sommerpause entschieden, die Schließungszeiten von Kitas und bei der Nachmittagsbetreuung von Grundschulkindern neu zu regeln. Künftig sollen diese Einrichtungen nur noch zwei Wochen während der Sommerferien und zudem vier Tage vor Ostern sowie einen Tag nach Himmelfahrt geschlossen sein.

Die neue Regelung soll erstmals Ostern 2018 angewandt werden. Verwaltung und Politik betrachten das kommende Jahr als Testphase. Wenn sich die Neuregelung bewährt, wird der neue Schließungsmodus beibehalten.

Den Anstoß zur Änderung gab eine umfangreiche Befragung von Kita-Eltern vor einem Jahr. „Wichtigstes Thema waren die Schließungszeiten“, sagt Großhansdorfs Bürgermeister Janhinnerk Voß. Viele Eltern seien unzufrieden mit der bisherigen Regelung, dass alle Einrichtungen während der Sommerferien für drei Wochen zumachen. Voß: „Eltern schrieben uns, dass sie Schwierigkeiten hätten, im Sommer drei Wochen Urlaub zu bekommen und es kaum möglich sei, eine dann notwendige Betreuung für ihre Kinder selbst zu organisieren.“

Kita-Betreuung in anderem Ortsteil nur im Notfall möglich

Dabei hilft auch die aktuelle Regelung nicht, dass die Ortsteile Schmalenbeck und Großhansdorf im Wechsel jeweils alle ihre Einrichtungen schließen, weil eine Unterbringung eines Kindes in einer Kita im anderen Ortsteil nur eine im Notfall mögliche Ausnahme ist.

Wie ernst die Sorge der Eltern genommen wird, zeigt der Entscheidungsprozess. Die Verwaltung wurde Ende 2016 kurz nach Auswertung der Fragebögen beauftragt, eine Neuregelung zu entwerfen. Verschiedene Ideen – vom Wegfall der Schließungszeiten bis zu einem differenzierteren Splitting – wurden geplant, durchgerechnet und in drei Sitzungen des Sozialausschusses ausgiebig diskutiert.

Das neue Splitting-Modell gilt für die drei gemeindlichen und die beiden kirchlichen Kitas in Großhansdorf sowie für die Vereine Wöhri-Club und Turmgeister, die in Großhansdorf und Schmalenbeck die Nachmittagsbetreuung von Grundschülern organisieren. Es ist zu vermuten, dass sich die Träger der drei anderen Kitas anschließen.