Bad Oldesloe. Es geht vor allem um die Kosten für die Stellplätze. Die von SPD und Grünen favorisierte Variante wäre mit 645.000 Euro ziemlich teuer.

Radfahrer drängen auf eine schnelle Lösung, den Stellplatz-Mangel am Oldesloer Bahnhof zu beheben. Doch die Lokalpolitik kann sich nicht auf ein Modell einigen. SPD und Grüne bestehen auf eine Luxus-Variante – das vollautomatische Radhaus, 120 Stellplätze für 645.000 Euro. CDU und Freie Bürger Oldesloe (FBO) wollen eine günstige Modullösung, die jetzt im Bauausschuss vorgestellt wurde.

Kosten für zwei Varianten liegen sehr weit auseinander

„Wir wollten ein einheitliches Konzept entwickeln, damit nicht jede Gemeinde bei der Planung von Abstellanlagen bei Null anfangen muss“, sagt Marei Locher vom Nahverkehrsbund Schleswig-Holstein (Nah.SH). Heraus kam ein „relativ banales Ding“, wie Roland Neumann von der Agentur BahnStadt ergänzt, „eine Modulanlage, die sich nach Belieben erweitern lässt.“ Die Bausteine haben eine Fläche von je 35 Quadratmetern, können mit einer Schließanlage abgesichert und mit einer E-Bike-Ladestation ausgestattet werden. Laut Neumann kostet ein Stellplatz bei solch einer Anlage im Schnitt 1655 Euro – also nur ein Drittel der Kosten, die für das hochmoderne Radhaus ausgegeben werden müssten.

Den Grünen ist das zu unsicher: „Nur eine automatische Schließanlage bietet absolute Sicherheit gegen Diebstahl und Vandalismus“, sagte Wilfried Janson (Bündnis 90/Die Grünen). Mit dem modernen Radhaus sollen auch Fahrradpendler mit teuren Rädern und E-Bikes eine sichere Abstell-Möglichkeit bekommen. Derzeit sind die Radhaus-Planungen zum Erliegen gekommen. Zum im Haushalt eingestellten Geld gibt es einen Sperrvermerk. „Den sollten wir aufheben, damit wir weitermachen können“, sagte Hans-Herrmann Roden (SPD). Doch das Misstrauen ist offenbar groß. Uwe Rädisch machte deutlich, dass seine Fraktion das Geld erst freigeben werde, wenn der bestehende „Radhaus-Beschluss“ zurückgenommen und die Modulvariante beschlossen sei.

Für Fördermittel zur Planung ist es wohl schon zu spät

Die Verwaltung wird im September eine Vorlage zur Abstimmung geben. Erst dann kann bei Nah.SH ein Antrag auf Förderung der Planungskosten gestellt werden, die noch im laufenden Jahr verbraucht werden müssten. Das ist laut Stadtverwaltung nicht machbar. Daher wird sich das Projekt wohl um ein Jahr verschieben.