Siek. Kommunalpolitiker winken einen gemeinsamen Standort an der Hauptstraße endgültig durch

Es war eine „schwere Geburt“, sagte Gemeindevertreter Götz Reppel bei der jüngsten Sitzung der Sieker Gemeindevertreter. Rappelvoll war es im Haus der Vereine an diesem Abend. Denn die endgültige Entscheidung über den Bau einer Kindertagesstätte und des Feuerwehr-Gerätehaus stand an.

Die Gemeinde benötigt dringend mehr Betreuungsplätze für Kinder und eine zeitgemäß ausgestattete Wache. Wie vom Bauausschuss empfohlen, entschied sich die Politik einstimmig dafür, Kita und Feuerwehr auf dem Nienhof-Areal an der Hauptstraße gegenüber der Einmündung Hansdorfer Weg zu bauen.

Im Haus der Vereine herrschte großer Andrang wegen der Themen

Es waren so viele Bürger zur Sitzung gekommen, dass selbst mit sämtlichen Stühlen aus dem Nachbarraum nicht jeder einen Sitzplatz fand. „Diese Entscheidung hätten wir schon viel eher haben können, wenn uns die Verwaltung besser zugearbeitet hätte“, ärgerte sich Götz Reppel, der auch dem Bauausschuss vorsitzt. Bis vor Kurzem hieß es, dass die als Ausgleichsfläche gedachte Wiese nicht bebaut werden dürfe.

Das mit der Standortanalyse beauftragte Planungsbüro B2K zeigte sich zuversichtlich, die Fläche tauschen zu können. Einen Zusatz, dass erst noch Synergien zwischen einer gemeinsamen Ansiedelung von Feuerwehr und Bauhof geprüft werden soll, strichen die Politiker auf Anregung von Andreas Bitzer (CDU). Er sagte: „Wir wollen das Paket jetzt nicht mehr aufschnüren.“ Wie berichtet, hatte der Bauausschuss die Standortfrage des Bauhofes vertagt und wird sie erst auf seiner nächsten Sitzung am 7. September beraten. Ob die Wiese mit 9400 Quadratmetern vollständig bebaut werde, sei noch nicht klar, sagte Reppel auf die Frage eines Anwohners. „Ich gehe aber nicht davon aus“, so der Gemeindevertreter, der auch den Bauausschuss leitet. Bei dem anschließenden Meinungsaustausch ging es darum, ob mit einer Trennung der Vergabeaufträge für Kita und Feuerwehr eine europaweite Ausschreibung vermieden werden könne. Nach einer von Bürgermeister Arnold Trenner verlesenen Stellungnahme der Kommunalaufsicht werde der entsprechende Schwellenwert durch die im Jahr 2015 allein für die Kita kalkulierten Preise inklusive der erwarteten Kostensteigerung überschritten. Andreas Bitzer sagte dazu im Nachgang: „Das muss die Verwaltung klären. Eventuell treffen wir uns dann zu einer Sondersitzung in der Sommerpause, um das Verfahren schnellstmöglich auf den Weg zu bringen.“