Ahrensburg. Neues Sicherheitskonzept zeigt Wirkung. 70 Beamte schreiten im Ernstfall schnell ein. Ärger mit betrunkenen Jugendlichen.

Veranstalter und Polizei zeigen sich zufrieden mit dem neuen Sicherheitskonzept für das Ahrensburger Stadtfest. „Auf dem Fest selbst gab es so gut wie keine Vorfälle, wenn, dann nur in den Randlagen“, sagt Götz Westphal von der Kaufleutevereinigung Stadtforum. Auch wenn es auf den Straßen rund ums Rondeel weitgehend ruhig blieb, gab es am Freitag und Sonnabend bis in die frühen Morgenstunden viel Arbeit für die rund 70 Polizisten. Das waren dreimal so viele wie im Vorjahr, als es zu Diebstählen und sexuellen Übergriffen von sogenannten Antanzbanden gekommen war.

Diesmal mussten sich die Polizisten hauptsächlich um alkoholisierte und aggressive Jugendliche und junge Erwachsene kümmern. Neuralgische Punkte waren der Discounter in der Klaus-Groth-Straße und seitlich der Großen Straße, sagt Polizeisprecher Marco Hecht-Hinz. Es seien aber ausreichend Einsatzkräfte in Uniform und Zivil unterwegs gewesen. An zentralen Zufahrten wurden Lastkraftwagen und Container quer gestellt, um Anschläge zu verhindern. Außerdem standen dort in den Abendstunden mit Maschinenpistolen bewaffnete Polizisten.

Ballon am Kran bietet Blick auf die Stadt aus 45 Metern

Organisator Stephan Schächterle hatte zusätzlich 20 Ordner und externe Kräfte einer Sicherheitsfirma im Einsatz. Die Polizei setzte zur Abschreckung zwei Diensthunde ein. Ein Teil der Männer war in Schutzanzügen mit Helm in Bereitschaft. Auch die Bundespolizei zeigte Präsenz und sichtete am Regionalbahnhof Ahrensburg die ankommenden Besucher. Dort waren zwei Diensthunde dabei.

Positiv hervorzuheben ist für den Polizeisprecher, dass es keine Taschendiebstähle gegeben habe. Die seien sonst für so große Stadtfeste typisch. „Um den Bereich zu entschärfen, wo es im vergangenen Jahr zu den Antanzversuchen gekommen ist, haben wir den Disco-Turm weggelassen und dafür mit Crazywave und Superhopser mit Fahrgeschäften ein neues Angebot geschaffen, das die Leute bis zum Ende der Hamburger Straße gezogen hat“, sagt Schächterle.

Besucher fühlten sich offenbar sicher

Eine Attraktion war auch der von einem Kran auf knapp 45 Meter gehobene Ballon, der bisher unbekannte Blicke über die Schlossstadt ermöglichte. „In Zukunft können wir uns noch mehr Fahrgeschäfte vorstellen“, sagte der Organisator. Außerdem hätten sich durch den Wegfall des gerade bei den jungen Besuchern beliebten Disco-Turms die Besucher besser verteilt. Mehr junge Gäste seien vor die Bühnen gekommen. „Und das auch ohne ein geändertes Programm für sie“, ergänzt Antje Karstens vom Stadtforum. „Wir denken über ein Flaschen- oder Rucksackverbot nach, das ist bei einer offenen Veranstaltung ohne Eintritt aber nicht umzusetzen“, sagt Westphal. Für Organisator Stephan Schächterle hätten sich die Zusatzkosten für den Ordnungsdienst „in einem erträglichen Rahmen“ gehalten.

Das Konzept scheint auch aus Sicht der Besucher aufgegangen zu sein. Sie fühlten sich sicher, bekamen tagsüber kaum etwas von den zusätzlichen Vorkehrungen mit. „Wir machen uns deswegen aber auch keine Gedanken, sonst könnten wir gar nicht mehr vor die Tür gehen“, sagt Ute Mittelstedt.

Lücken zwischen den Ständen aus Brandschutzvorschriften

Junge Besucher wie Robin Meyborg und Max Wriedt vermissten zwar den Disco-Turm. ,,Wir fühlen uns dank der Polizeipräsenz aber auch zu später Stunde noch sicher“, so Meyborg. Nach Aussage von Schächterle zeigten sich die Händler „bedingt zufrieden“.

Wegen des Sicherheitskonzeptes und vergrößerter Brandschneisen sei das Angebot kleiner als üblich ausgefallen. „Wir vermissen nichts“, sagt Walter Abend, der mit Freunden seit Jahren aus Hamburg zum Fest nach Ahrensburg kommt. „In den vergangenen Jahren hatten wir zwischen 100.000 und 120.000 Besucher, so viele waren es dieses Jahr nicht“, sagt Schächterle, ohne konkrete Zahlen zu nennen.