Ammersbek. Wache soll an neuem Standort wenige Hundert Meter vom alten entfernt entstehen. Politiker rechnen mit 2,8 Millionen Euro Baukosten.
Die Ammersbeker Gemeindevertreter haben sich auf ihrer jüngsten Sitzung mit großer Mehrheit für den Neubau eines Feuerwehr-Gerätehauses für die Ortswehr Bünningstedt ausgesprochen. Eine Arbeitsgruppe mit Vertretern von Verwaltung, Politik und Feuerwehr hatte zuvor auch Sanierungsmöglichkeiten durchgespielt, aber „Altbau bleibt Altbau“, sagte der Fraktionsvorsitzender Jürgen Ehrig (SPD) über die aufwendigen Arbeiten, die trotzdem kein optimales Ergebnis brächten.
Modell für eine neue Wache steht ein Gebäude in Hohenlockstedt. „Das hat uns überzeugt“, sagte Christiane Maas von der CDU-Fraktion. Dies könne nach Auskunft der Ammersbeker Kameraden praktisch eins zu eins übernommen werden. Als neuer Standort ist eine bisher landwirtschaftlich genutzte Fläche nur wenige Hundert Meter vom bisherigen Gebäude entfernt im Gespräch. Diese liegt ebenfalls an der Dorfstraße, gegenüber der Einmündung der Franz-Kruse-Straße, zwischen dem „Fannyhof“ und dem Schweinezuchtbetrieb Timemrmann-Ann. „Der Eigentümer ist an einem Verkauf interessiert“, bestätigte Michael Nehring, büroleitender Beamter. Mit dem Beschluss der Gemeindevertreter ist die Verwaltung nun beauftragt, einen Entwurf mit einer Kostenschätzung zu erarbeiten und mit dem Eigentümer über den Grundstückskauf zu verhandeln.
Die Feuerwehrunfallkasse hatte bereits vor zwei Jahren den Zustand bemängelt
Bisher liegt nur eine grobe Kostenschätzung vor. Sie veranschlagt den Neubau auf gut 2,8 Millionen Euro, die zwei Sanierungsvarianten (Anbau und Aufstockung) würden mit etwas über zwei beziehungsweise 2,2 Millionen Euro zu Buche schlagen. Hier müsste jedoch für die Fahrzeuge für mindestens 130.000 Euro eine Ersatzwache errichtet werden. Bei einem Neubau kämen noch die Kosten des Grundstückskaufs hinzu. Sie reduzieren sich allerdings durch den Verkauf des bisherigen Grundstücks. Nach Konsultation von zwei Maklern wird ein Erlös in Höhe von etwa 300.000 Euro erwartet. Über den möglichen Kaufpreis für das neue Areal will die Verwaltung aus taktischen und datenschutzrechtlichen Gründen keine Angaben machen. Nur die Grünen wollten auch die Sanierungsoption weiter behalten, die Unabhängigen Wähler bedauerten den Verlust
„Unsere Wache wurde 1978 erbaut und ist inzwischen in die Jahre gekommen“, sagte Bauauschussvorstzender Jürgen Kestien (SPD). Selbst nach einer Sanierung und Erweiterung stünden dort maximal 800 Quadtratmeter zur Verfügung und das Gebäude bliebe verwinkelt und könne künftig nicht noch einmal erweitert werden. Ein Privateigentümer hatte kein Interesse an einem Verkauf oder Tausch der angrenzenden Fläche. Außerdem tauge das umliegende Gelände nicht zu Übungszwecken. Die Hanseatische Feuerunfallkasse hatte bei einer Begehung vor zwei Jahren ferner bereits mangelnde Parkmöglichkeiten für die Kameraden, die gemeinsame Zufahrt von Privat- und Feuerwehrfahrzeugen und zu knapp bemessene Lagerflächen kritisiert.