Glinde. Frank Lauterbach, Fraktionsvorsitzender der Glinder SPD, tritt bei der Wahl im September gegen Amtsinhaber Rainhard Zug an.
Drei Bürgermeister hat Frank Lauterbach in seiner Zeit als Kommunalpolitiker in Glinde erlebt, jetzt will der SPD-Fraktionsvorsitzende den Job selbst machen. Der 57-Jährige tritt am 24. September bei der Wahl gegen Amtsinhaber Rainhard Zug an. Auch der Grünen-Ortsvorsitzende Jan Schwartz kandidiert. An die Verwaltungsspitze möchte zudem SPD-Mitglied Bastian Baier, der von seiner Partei nicht unterstützt wird und es als Einzelkandidat versucht.
Der Vorstand der Sozialdemokraten hat Lauterbach bereits Zustimmung signalisiert. Jetzt muss noch die Mitgliederversammlung grünes Licht geben und ihren Fraktionschef offiziell als SPD-Kandidaten bestimmen – wohl nur eine Formalie. „Ein Grund für meine Kandidatur ist die erkennbare Unzufriedenheit der Politik in der Zusammenarbeit mit Herrn Zug“, sagt Lauterbach. Es habe sich ein Gutachterunwesen eingeschlichen, der Bürgermeister vergebe gern Arbeit an Externe, die Glinde dann teuer bezahlen müsse. „Ein weiterer Punkt ist auch die lange Dauer der Umsetzung von Anträgen aus der Politik“, so Lauterbach, der Zug zwar als „sympathischen Menschen und guten Krisenmanager bei Bürgerveranstaltungen“ beschreibt. Allerdings sagt er auch: „Der Amtsinhaber ist zu sehr Modernisierer.“
Kandidat will sich für Abschaffung der Straßenausbausatzung einsetzen
Lauterbachs Motto lautet „Glinde lebens- und liebenswert gestalten“. Als Bürgermeister werde er Verwaltungsabläufe transparenter machen, den sozialen Wohnungsbau in Kooperation mit den Nachbargemeinden anschieben. „Und ich werde mich für die Abschaffung der Straßenausbausatzung einsetzen“, sagt Lauterbach. Zudem wolle er ein Leitbild aufzeigen, in dem sich die Glinder wiederfinden. „Das geht über Beteiligung und eine veränderte Haltung.“
Lauterbach, der ledig und kinderlos ist, zog 1978 von Hamburg nach Glinde. 1985 trat er in die SPD ein, war sechs Jahre Ortsvorsitzender und einige Zeit in Doppelfunktion als Fraktionschef tätig. Der Sozialdemokrat arbeitet als selbstständiger Personal- und Businesscoach, gibt unter anderem Seminare für Firmen in den Bereichen Kommunikation und Konfliktmanagement. Seit 1986 ist Lauterbach Mitglied bei den Johannitern und Autor der Prüfungsordnung für Rettungshundewesen. Sein Australian Shepherd heißt Buddy und ist acht Jahre alt.