Kiel/Bad Oldesloe. Ministerpräsident Torsten Albig verspricht Mittel für neue Fahrzeuge. 244 Delegierte auf Hauptversammlung des Landesfeuerwehrverbandes.
In den nächsten Jahren wird das Land Schleswig-Holstein mehr als 20 Millionen Euro in die Erneuerung von Fahrzeugen des Katastrophenschutzes investieren. Das hat Ministerpräsident Torsten Albig bei der Hauptversammlung des Landesfeuerwehrverbandes in Bad Oldesloe in Aussicht gestellt. „Damit soll der Investitionsstau bei der Fahrzeugflotte innerhalb von drei Jahren beseitigt werden“, sagte Albig vor den 244 Delegierten in der Oldesloer Festhalle.
Außerdem soll eine hauptamtliche Stelle in der psychosozialen Nachsorge eingerichtet werden, die Einsatzkräfte nach besonders belastenden Einsätzen in Anspruch nehmen können. „Das Erlebte muss nicht nur im Moment, sondern oft auch nachträglich verarbeitet werden“, so der Ministerpräsident. Das Angebot einer entsprechenden Nachsorge sei daher wichtig „und die Inanspruchnahme ist kein Zeichen von Schwäche.“ Torsten Albig würdigte außerdem die gute Nachwuchsarbeit im Landesfeuerwehrverband. Bei den Jugendfeuerwehren in Schleswig-Holstein ist die Zahl der Mitglieder auf Rekordniveau gestiegen.
Wehren leisten Beitrag zur Integration von Flüchtlingen
Mehr als 500 junge Frauen und Männer sind 2016 aus den Jugendwehren in die aktive Wehr übergetreten. In 166 Jugendwehren machen Kinder aus Flüchtlingsfamilien mit. „Es gibt keinen besseren Ort als die örtlichen freiwilligen Feuerwehren, um den Geflüchteten unsere Werte näher zu bringen“, sagte Albig. Vor einem Jahr startete der Landesfeuerwehrverband das Projekt Teilhabe unter dem Motto „Mit den Menschen für die Menschen im Land“. Mit finanziellen Mitteln des Bundesinnenministerium richtete der Verband eine eigene Stelle ein. Inhaltlich liegt der Schwerpunkt im Bereich Flucht und Asyl. Bei der Integrationsarbeit mit Geflüchteten wolle der Verband weiter an angeschobenen Projekten arbeiten, wie der stellvertretende Landesverbandsvorsitzende Ralf Kirchhoff erklärte. Hierzu gehören auch Veranstaltungen zur internen Aufklärung und zum Abbau eventuell vorhandener Vorbehalte. „Einhergehend mit Beteiligungsansätzen soll das Miteinander in der Gruppe gestärkt und somit die Leistungsfähigkeit der Mannschaft erhöht werden“, sagte Kirchhoff.
Als offene Baustelle bezeichnete der Feuerwehr-Funktionär die Personalsituation an der Landesfeuerwehrschule in Harrislee. Längst sei es nicht mehr selbstverständlich, dass gewählte Führungskräfte länger als eine Wahlperiode im Amt bleiben. Daher müssten die Ausbildungskapazitäten an der Schule erhöht werden. Hierzu habe das zustände Ministerium für Inneres und Bundesangelegenheiten bereits Unterstützung signalisiert.
Schwierigkeiten bei Nachwuchsführungskräften
Trotz positiver Entwicklungen gibt es auch einige Baustellen wie die Tagesalarmverfügbarkeit. Betroffen sind vor allem dünn besiedelte Gebiete. „Darüber können auch die leicht gestiegenen Mitgliederstände nicht hinwegtäuschen“, sagte Kirchhoff. So gehöre es längst zur täglichen Routine der Leitstellen, dass zu einem Einsatz an einem Werktag mehrere Ortswehren alarmiert werden müssten. Die Suche nach geeigneten Nachwuchsführungskräften gestalte sich weiterhin schwierig.