Reinbek. Schul- und Sozialausschuss beauftragt Verwaltung, Erweiterungen zu prüfen. Auch könnten leerstehende Räume der Stadt genutzt werden.

Der Ärger von Eltern und Erziehern ist programmiert: Weil ab August zum neuen Kindergartenjahr in Reinbek 80 Plätze fehlen werden, hat die Kommunalpolitik die Verwaltung jetzt damit beauftragt, nach Lösungen zu suchen. Die Mitglieder des Sozial- und Schulausschusses wollen überprüft wissen, ob vier bestehende Einrichtungen erweitert werden können. Eine mögliche Lösung könnte der Um- und Ausbau der Kindertagesstätte Eggerskoppel der Arbeiterwohlfahrt in Reinbek-Neuschönningstedt sein.

Steigende Nachfrage nach Plätzen macht neue Überlegungen nötig

Schon 2016 hatte es den Plan gegeben, das Haupthaus und die Krippe, in der Kinder bis zu drei Jahren betreut werden, baulich zu verbinden. Für den Umbau und einen neuen Sanitärbereich standen im Haushalt 185.000 Euro zur Verfügung. Weil die Nachfrage nach Plätzen in der Zwischenzeit weiter anstieg, wurde schnell deutlich, dass diese Erweiterungspläne nicht ausreichen. Deshalb wurde ein Prüfverfahren für einen Anbau in Gang gesetzt. Nun wurde den Politikern das Ergebnis vorgestellt. Ausschussvorsitzender Tomas Unglaube (SPD), sagt: „Der Anbau würde rund 2,2 Millionen Euro kosten, dabei entstünden aber nur 30 neue Kita-Plätze.“ Die Politik bewertet das Projekt deshalb als zu teuer. Tomas Unglaube: „Außerdem müsste die Kita während der einjährigen Bauzeit ausgelagert werden. Das wären zusätzliche Kosten.“

Elterninitiative Waldkindergarten Reinbek könnte für Abhilfe sorgen

Nun sollen andere Lösungen her. So stellte die SPD einen Antrag, dem letztlich alle Ausschussmitglieder zustimmten: Die Verwaltung soll prüfen, ob die Kindertagesstätte Weltensegler in Alt-Reinbek mit einem Anbau um zwei Gruppen erweitert werden kann. Zum anderen könnten leerstehende Räume, die die Stadt bisher für Flüchtlinge angemietet hat, zu einer Kindertagesstätte umfunktioniert werden.

Eine weitere Alternative wäre eine zusätzliche Gruppe der Elterninitiative „Waldkindergarten Reinbek“. Tomas Unglaube sagt: „Die Eltern haben ein Angebot gemacht, der Krähenwald könnte ein möglicher Standort sein.“ Dann müsste auf jeden Fall noch Rücksprache mit dem zuständigen Förster gehalten sowie über eine Unterkunft für die Kinder bei schlechtem Wetter nachgedacht werden. Eine Option wäre auch das Aufstellen eines Bauwagens oder eines Containers.

Einstimmig angenommen wurde ebenfalls der Vorschlag von Bernd Uwe Rasch (FDP), einen Anbau der evangelischen Kindertagesstätte Mühlenredder in Betracht zu ziehen.