Glinde. Zunächst möchte die Stadt Fragen von Schülern beantworten und sich die Meinungen und Anregungen anhören.

Glindes Politiker werden heute Abend in der Stadtvertretung nun doch keinen Beschluss zur umstrittenen Fusion der Gemeinschaftsschulen fassen. Grund ist die Jugendbeteiligung. Zunächst sollen die Ergebnisse beraten werden. Wie berichtet, hatte die Stadt es versäumt, die Jugend im Vorwege zu beteiligen. Schülervertreter der Gemeinschaftsschule Wiesenfeld hatten sich deshalb bei der Kommunalaufsicht des Kreises beschwert.

443 Kinder und Jugendliche nutzten die Gelegenheit sich einzubringen. 297 Teilnehmer kamen aus der Gemeinschaftsschule Wiesenfeld. Aber auch 90 Jugendliche der Sönke-Nissen-Schule, 43 Gymnasiasten und zehn Grundschüler waren dabei. Sie stellten Fragen, sammelten Pro und Kontra-Argumente. „Die Schüler aus Wiesenfeld und die Gymnasiasten waren sehr gut, die Sönke-Nissen-Schüler nicht so gut vorbereitet“, sagt Jugendpflegerin Angelika Thomsen. In nichtöffentlicher Runde mit der Politik brachten die Schülersprecher ihre Anregungen vor. Mit dem offiziellen Protokoll der Beteiligung wollen sich die Fraktionen nun intensiv beschäftigen. Moderator Carsten Roeder, Leiter des Kinder- und Jugendbüros der Stadt Itzehoe, legt ihnen das auch eindringlich nahe. „Der Stadt Glinde wird empfohlen, die Mühe auf sich zu nehmen und die Vielzahl der Fragen zu beantworten, die Argumente abzuwägen und die Entscheidung begründet den Jugendlichen mitzuteilen“, schreibt er.

Denn nicht nur die Entscheidung zur Fusion, so Carsten Roeder, liege bei der Stadtvertretung. Sondern auch die Verantwortung dafür, „dass junge Menschen sich – auch wenn sie unterliegen mögen mit ihren Absichten – als vollwertige Bürger sehen und damit auch ernstgenommen werden.“

Die Stadtvertreter diskutieren heute ab 19 Uhr im Festsaal des Bürgerhauses am Markt 2 unter anderem über das Thema Schulfusion.