Trittau. Die Erweiterung des „Blauen Hauses“ wurde auf den Weg gebrach. Die Gemeinde baut, der Schulverband wird der neue Mieter.

Die Gemeinde Trittau hat einen Plan. Dieser skizziert die Erweiterung des „Blauen Hauses“, einer Einrichtung zur Betreuung von Schulkindern. Nach einer Planungszeit von mehr als einem Jahr könnte nun alles ganz schnell gehen und das Gebäude in Modulbauweise bis zum September 2017 errichtet werden. Der Ausschuss „Blaues Haus“ präsentierte nun seine ersten Ergebnisse. Statt eines privaten Investors übernimmt nun doch die Gemeinde den Bau und vermietet das Gebäude an den Schulverband.

Die Diskussionen um den Neubau als Erweiterung des „Blauen Hauses“ stürzte Ende 2015 den Schulverband in eine schwere Krise. Obwohl das benötigte Geld für den Bau bereits zurückgestellt wurde, gab es keine schnelle Lösung, da sich die Mitglieder über die Finanzierung des Hauses nicht einig waren. „Es gab einen großen Streit, weil andere Gemeinden den Bau ablehnten“, so Bürgermeister Oliver Mesch. „Bisher waren wir in der Versammlung unterrepräsentiert, wenngleich 55 Prozent der Schüler aus Trittau kommen. Dies haben wir nun reformiert und eine neue Lösung gefunden.“

Geplante Investitionskosten: 1,6 Millionen Euro

Erste Engpässe in der Betreuung kündigten sich bereits im Herbst 2015 an. Mehr als 30 Kindern drohte eine Absage. Viele Eltern machten sich Sorgen um ihren Arbeitsplatz und gründeten die Initiative „Eltern für Kinder Trittau und Umgebung“.

Nun unterschrieben Mesch und Schulverbandsvorsteherin Ute Welter-Agatz den Mietvertrag und ebneten damit den Weg für den Neubau. Durch den Vertrag sollen die geplanten Investitionskosten von 1,6 Millionen langfristig an die Gemeinde zurückfließen. Die Idee eines privaten Investors wurde aus formalen Gründen verworfen.

Zweigeschossige Gebäude in Modulbauweise hochziehen

Ein eigens gebildeter Ausschuss bringt nun den Neubau auf den Weg. Neben jeweils einem Vertreter der Fraktionen ist auch Bürgermeister Mesch beteiligt. Den Vorsitz übernahm Hartmut Penning (SPD), selber Vater von drei Kindern. Der erste Entwurfsplan sieht vor, dass die Erweiterung in 100 Metern Entfernung zum bestehenden „Blauen Haus“ auf dem gemeindeeigenen Grundstück an der Großenseer Straße gebaut wird. Der Fußweg wird verbreitert und kann auch als Zufahrt für die Feuerwehr genutzt werden.

Das zweigeschossige Gebäudes mit Pultdach soll in Modulbauweise errichtet werden und auf einer Nutzfläche von 750 Quadratmetern Platz für 120 Kinder der Offenen Ganztagsschule bieten. Im Erdgeschoss sind dafür ein großer Gemeinschaftsraum, zwei Gruppenräume und eine Küche geplant, die im Rahmen der Kursangebote genutzt werden kann. Im Obergeschoss kommen sechs Gruppen- und zwei Aufenthaltsräume hinzu. Der blaue Farbton des bestehenden „Blauen Hauses“ wird in der Fassadengestaltung aufgegriffen. Zusätzliche Oberlichter sorgen für Tageslicht.

Schüler könnten Gebäude im September nutzen

In Absprache mit dem Turn- und Sportverein Trittau wird die derzeitige Kugelstoßanlage neben der Weitsprunganlage abgebaut und eine neue in Verlängerung der Anlage errichtet. Ansonsten soll der laufende Sportbetrieb so wenig wie möglich gestört werden.

„Wenn alles so läuft wie geplant, können die ersten Schüler das Gebäude bereits im September 2017 nutzen“, sagt Hartmut Penning. „Der nächste Schritt ist die Ausschreibung des Bauprojektes. Neben weiteren Ausschusssitzungen plane ich, mich mit der Elterninitiative zusammenzusetzen. Wir wollen ihre Ideen und Wünsche in die genaue Planung einbeziehen.“