Hammoor. Einwohner kämpfen seit mehr als 30 Jahren für eine Ortsumgehung. Ein Gutachten vergleicht den Verkehrsstrom zweier Trassen.

13.500 Fahrzeuge fahren täglich durch Hammoor. Fünf bis sechs Prozent davon sind Schwerlastverkehr. Das besagt eine aktuelle Verkehrszählung, die der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr (LBV) den Bürgern auf einem Infoabend vorstellte. Die Einwohner kämpfen seit mehr als 30 Jahren für eine Ortsumgehung. Interessant waren für die deshalb vor allem die Ergebnisse eines Gutachtens des Hamburger Planungsbüros SBI. Es verglich den Verkehrsstrom zweier Trassen und erstellte eine Prognose bis zum Jahr 2030: Bei der nördlichen und rund 1,5 Kilometer kürzeren Variante würden täglich noch 2000 Fahrzeuge durch den Ort fahren. Bei einer südlichen Umgehung wären es 9500.

Die Frage, wo die Straße gebaut werden soll, spaltet den Ort. Auf einer Karte konnten die Hammoorer im vergangenen Jahr ihre Wunsch-Trasse einzeichnen. 234 Rücksendungen sind beim LBV eingegangen. „200 davon haben sich für eine Südumgehung ausgesprochen“, sagt Britta Lüth, stellvertretende LBV-Leiterin.

Runder Tisch für Juli geplant

Der Interessenskonflikt ist groß. Die im Norden ansässigen Landwirte sehen sich durch das Hin und Her in der Trassenführung in ihrer Betriebsplanung ausgebremst. Gegen eine südliche Umgehung scheint die aktuelle Ortsentwicklung mit einem möglichen Neubaugebiet zu sprechen. „Wir haben noch keinen städtebaulichen Beschluss gefasst, nur eine Anfrage beim Land gestellt“, sagt Bürgermeister Helmut Drenkhahn (Allgemeine Wählergemeinschaft Hammoor).

Für Juli ist ein runder Tisch zum Thema geplant. Vertreter von Vereinen, Verbänden und Initiativen können daran teilnehmen. Zum Ende des Jahres will der LBV die bis dahin ermittelte Vorzugstrasse vorstellen. Auch wenn diesmal alles glatt laufen sollte, vor 2024 ist mit einer Ortsumgehung für Hammoor nicht zu rechnen. (csc)