Bargteheide . Stadtvertreter Jürgen Weingärtner (SPD) sorgt mit seinem Vorschlag zum Bau der neuen Feuerwache an der Bahnhofstraße für Diskussionen.

Die Planungen zum Bau einer neuen Feuerwehrwache an der Bahnhofstraße in Bargteheide schreiten voran. Nun gaben die Mitglieder des Planungs- und Verkehrsausschusses grünes Licht für das Millionenprojekt. Und es gibt eine neue Idee: Die Polizei könnte mit auf das Gelände ziehen. Der Vorschlag kommt von SPD-Politiker Jürgen Weingärtner.

„Ja, wir brauchen mehr Platz“, sagt der Leiter der Polizeistation, Frank-Stephan Simon. Durch die Schließung von zwei Wachen in Steinburg und Bargfeld-Stegen sei neues Personal hinzugekommen. Im Januar 2018 folgen weitere Polizisten aus Ammersbek. „Schon jetzt haben wir einen zusätzlichen Bedarf von 80 Quadratmetern“, sagt Simon. Das Gebäude ist 140 Jahre alt. Es fehlen eine Toilette für Frauen im Obergeschoss sowie ein barrierefreier Zugang und eine Feuerleiter. Ein Ausbau des zweiten Obergeschosses komme aus technischen Gründen nicht infrage. „Wir suchen nach Alternativen“, sagt Simon. „Ein Angebot eines Immobilienmaklers mussten wir jedoch ablehnen, weil wir keine rechtzeitige Entscheidung aus Kiel bekommen haben.“

Ex-Minister unterstützt die Idee mit Anfrage in Kiel

Nun bringt Jürgen Weingärtner einen Umzug der Polizei auf das Grundstück der neuen Feuerwache ins Gespräch. Er holte Rainer Wiegard, den ehemaligen Finanz- und Innenminister (CDU), mit ins Boot, um das Vorhaben auf den Weg zu bringen. Wiegard bestätigte auf Anfrage, in Gesprächen mit dem Innenministerium zu sein. Bereits in zwei Wochen erwarte er eine Antwort aus Kiel.

Und was sagt die Bargteheider Verwaltung zu der neuen Idee? „Der Raumbedarf muss zum vorhandenen Platz passen“, sagt Jürgen Engfer von der Bau- und Planungsabteilung der Stadt. Einen Prüfauftrag gebe es noch nicht. Aber, so Engfer: „Wir wollen die Feuerwehr nicht lange warten lassen und möglichst zügig mit dem Bau beginnen. Falls es jedoch ein fertiges Raumkonzept gebe, könnte dies in die Überlegungen mit einbezogen werden.“ So oder so wird der Bebauungsplan für die neue Wache frühestens Ende des Jahres fertig sein. Ein Termin für den Baubeginn gibt es noch nicht.

Die Ausschuss-Mitglieder stimmten mehrheitlich für eine entsprechende Änderung des Flächennutzungsplans. Auf dem Grundstück an der Bahnhofstraße sind neben der Wache zusätzlich Parkplätze und ein Busbahnhof für Schul- und Linienbusse geplant. Die Fläche gilt als möglicher Puffer für die S 4. Denn sofern die Bahn doch noch ein drittes Gleis benötigt, muss der Verlauf der Bahnhofstraße in Richtung der geplanten Wache verändert werden.

Seniorenwohnungen werden kleiner als geplant

Zusätzlich plant die Frank-Gruppe auf dem Gelände eine Erweiterung des Seniorendorfes. In direkter Nähe zu dem fertiggestellten ersten Teil sollen auf dem 3800 Quadratmeter großen Grundstück zwei neue Gebäude mit drei Vollgeschossen und 42 Wohneinheiten entstehen. Mit ein bis zwei Zimmern pro Wohnung werden diese deutlich kleiner sein als zuvor geplant. Sie sollen frei vermietet werden. Sozialer Wohnraum wird nicht geschaffen.

Einzige Hürde ist jetzt noch der Naturschutz. Denn mitten durch die zu bebauende Fläche verläuft ein Knick. Während der Naturschutzbund den Bau ablehnt, reichte der BUND eine Liste mit 27 Aspekten ein, die abgearbeitet werden müssten. Auch die Naturschutzbehörde verlangt Nacharbeiten. „Wir haben verschiedene Alternativen geprüft und hatten uns zu Anfang auch für ein anderes Grundstück beworben, wofür wir keinen Zuschlag bekommen haben“, sagt Jürgen Engfer. „Das Grundstück ist nun das einzige, das bleibt, um die vorgeschriebenen Hilfsfristen einhalten zu können.“ Das Planungsbüro müsse sich nun intensiv mit der Aufbereitung der nötigen Erklärung auseinandersetzen. Auch ein Artenschutzgutachten werde in Auftrag gegeben.