Bad Oldesloe. Feuchte Wände, Dreck, schlechte Raumaufteilung: Wie geht es weiter mit dem seit zwölf Jahren leer stehenden Gebäude?

Das Dach ist undicht, unter dem Putz schimmelt es, überall liegen Bauschutt und Müll herum: Das alte Kurbad neben der Oldesloer Schwimmhalle ist seit zwölf Jahren verlassen – und so sieht es auch aus.

Der DLRG-Vorsitzende Dominic Geerken leuchtet mit einer Taschenlampe im ersten Stock über mehrere dunkle stellen an der Decke: „Hier kommt überall Wasser rein.“ Der Chef des Oldesloer Ortsvereins besuchte mit zwei Kollegen die öffentliche Ortsbegehung des Bau- und Planungsausschusses. Das derzeit ungenutzte Kurbad – so die Idee – könnte einmal als neue Vereinsunterkunft dienen.

Immer wieder Einbrüche und Vandalismus

Doch der Allgemeinzustand ist schlecht. „Die Grundmauern sind hier wohl das einzige, was noch in Ordnung ist. Der Rest ist Schrott“, sagt Lokalpolitiker und Bauunternehmer Uwe Rädisch (CDU) und inspiziert ein paar aus der Wand hängende Kabel, an denen wohl mal ein Telefon hing. „Es ist mir völlig unverständlich, warum das hier so aussehen muss. Das ist doch hirnlos“, so Rädisch. Es sei ja kein Wunder, dass sich in den Jahren niemand gefunden hat, der das Gebäude übernehmen wollte.

Das Kurbad befindet sich im Besitz der Vereinigten Stadtwerke, die auch das angrenzende Travebad unterhalten. Das wurde vor einigen Jahren saniert. Während der Arbeiten gab es Streit mit der Baufirma. „Wir haben die Räume hier dann als Lager benutzt“, sagt Stadtwerke-Chef Jürgen Fahl. Seitdem finden sich Überreste der Sanierung in den Räumen. Im ganzen Haus herrscht Unordnung. Auf dem Fußboden liegen Schlüssel herum. Die Küche sieht aus, als sei sie überstürzt verlassen worden. Auf dem Tisch stehen noch Kaffeetassen und in Schränken hängt alte Arbeitskleidung. Ein großer Teil der Einrichtung ist kaputt. Fahl: „Es gab immer wieder Einbrüche und Vandalismus.“

Die Rettungsschwimmer vom DLRG hätten Interesse

Das medizinische Kurbad wurde in den 70er-Jahren gebaut. Bis 2005 empfing die Einrichtung Patienten und Gäste, die etwa die Sauna nutzten. Derzeit wird ein abgegrenzter Teil des Gebäudes als Wohnung für Obdachlose genutzt. Laut Ladenflächenmanagement würden sich die Räume für physiotherapeutische Praxen oder andere medizinische Dienstleister eignen. Mehrere Interessenten begutachteten die Räume, doch keiner wollte bleiben. „Es liegt nicht an dem Zustand, der Schrott ließe sich schnell wegräumen“, sagt Jürgen Fahl. Ein viel größeres Problem sei der ungünstige Schnitt und die vielen zu kleinen Räume. Das ist nicht mehr zeitgemäß und unpraktisch. Auch von außen ist der unförmige Backsteinbau alles andere als eine Schönheit.

Bauamtsleiter Thilo Scheuber bestätigt die Einschätzung des Stadtwerkeleiters: „Der Investitionsaufwand wäre gleich, egal in welchem optischen Zustand sich die Räume befinden.“ Die Kosten für eine Instandsetzung dürften enorm sein. Die Wirtschaftlichkeit ist fraglich.

Feuchte Wände besonders problematisch

Skeptisch ist auch Dominic Geerken von der DLRG: „Der Standort ist für uns natürlich interessant, das Gebäude auch. Aber man muss bedenken, dass vorab investiert werden muss, damit es für uns nutzbar ist.“ Ein Problem seien vor allem die feuchten Wände.

Im Raum steht eine Summe von 1,5 Millionen Euro, um das Gebäude vermieten zu können. Maria Herrmann (SPD) äußerte eine andere Idee: „Vielleicht finden sich Vereine, die das gemeinsam selbst in die Hand nehmen und nutzbar machen.“