Barsbüttel. Bürger in Barsbüttel entscheiden, ob sie schnelles Internet bekommen. Anbieter VS Media will expandieren
Viele Gebiete in Stormarn sind inzwischen ans Glasfasernetz angeschlossen. Und es werden immer mehr. Die Bürger können dadurch die Vorteile des schnellen Internets genießen. Als nächste Kommune soll jetzt Barsbüttel partizipieren. Der Start der Arbeiten ist für diesen Sommer angedacht. Verantwortlich für den Ausbau ist die Vereinigte Stadtwerke Media GmbH (VS Media) mit Sitz in Nusse. Sie plant, rund acht Millionen Euro in die Breitbandtechnik der 13.000-Einwohner-Gemeinde zu investieren. Damit ist der Expansionsdrang aber nicht gestillt. Mittelfristig sollen die Bürger im gesamten Südkreis von der Technologie profitieren.
In Barsbüttel umfasst das erste Projekt die Ortsteile Stellau, Stemwarde sowie das Gewerbegebiet an der Autobahn 1. „Wir sind mit dem Netz bis Braak gekommen. Da ist es naheliegend, in den angrenzenden Gebieten weiterzumachen“, sagt Matthias Schubert, Bereichsleiter Breitband bei der VS Media. Die drei Barsbütteler Bereiche sollen binnen eines Jahres abgearbeitet sein – und zwar nacheinander.
Um die wirtschaftliche Grundlage zu schaffen, müssen sich 45 Prozent aller Haushalte im ausgewählten Gebiet beteiligen. Ansonsten wird das Projekt nicht in Angriff genommen. Davon geht Geschäftsführer Marius Lembicz aber nicht aus. Er sagt: „Ich rechne mit 50 bis 60 Prozent.“ Im Schnitt habe man in den Gemeinden, wo Glasfaser gelegt wurde, eine Abschlussquote von 70 Prozent. Doch nicht überall läuft es rund: In Bargteheide wurde die Quote in einigen Bereichen erst nach mehrmaliger Fristverlängerung erreicht. Auch in Großhansdorf, wo ein anderer Anbieter aktiv ist, gab es Probleme.
2018 möchte Lembicz dann in den anderen Barsbütteler Ortsteilen weitermachen. Somit sollen rund 5000 Haushalte die Möglichkeit erhalten, sich für einen Glasfaseranschluss zu entscheiden. „Wenn unsere Annahme stimmt, investieren wir um die acht Millionen Euro“, sagt der Geschäftsführer. Pro Anschluss zahlt das Unternehmen 3000 Euro.
Auf Informationsveranstaltungen am Dienstag, 7. Februar, in der Mehrzweckhalle in Stellau sowie am Mittwoch, 15. Februar, im Dorfgemeinschaftshaus Stemwarde (jeweils um 19.30 Uhr) stellt die VS Media das Projekt vor. Dort wird den Bürgen auch gesagt, dass der Anschluss an das Glasfasernetz bis ins eigene Haus in der Ausbauphase für sie kostenlos ist. Voraussetzung ist, dass ein Auftrag für mindestens einen der Dienste wie Telefon, Fernsehen oder Internet über zwei Jahre abgeschlossen wird. Die Anmeldefrist endet am 21. April. Ist das Projekt beendet, kostet der spätere Ausbau 800 Euro je Haushalt.
Als Standard für das Internet bietet das Unternehmen 200 Megabit pro Sekunde an. Kunden können jedoch zubuchen und auf bis zu 1000 Megabit pro Sekunde aufwerten. Mit ihrem Glasfaseranschluss bis ins Haus der Kunden unterscheidet sich die VS Media von der Konkurrenz. Lembicz: „In der Regel enden deren Kabel im Verteilerkasten an der Straße, für die Restdistanz werden Kupferkabel genutzt. Dabei geht Geschwindigkeit verloren.“
Barsbüttels Bürgermeister Thomas Schreitmüller hofft, dass sich viele Bürger für das Angebot entscheiden. Er sagt: „Der Anschluss an das Glasfasernetz wertet die Gemeinde auf. Die Breitband-Technologie ist auch ein Standortvorteil für das Gewerbegebiet an der A 1.“ Dieses will die Kommune um 15 Hektar vergrößern. Grundstücke sollen ab 2019 verkauft werden.
Arbeiten am Gehweg sollen den Verkehr nicht behindern
In Deutschland gibt es rund 300.000 Glasfaseranschlüsse, die bis ins Haus führen. Stormarn wird schon bald zu den Regionen mit der höchsten Dichte zählen. Denn nördlich von Barsbüttel ist die VS Media mit Ausnahme von Ahrensburg und Großhansdorf überall im Kreis aktiv. Viele Kommunen wurden schon mit Glasfaser ausgestattet. In Reinfeld wird gerade das Gewerbegebiet angeschlossen, anderenorts konkret geplant. „In weiteren Kommunen des Südkreises sprechen wir über Kooperationen“, sagt Lembicz. In Reinbek, Glinde und Oststeinbek gibt es zwar schon Glasfaseranschlüsse, allerdings nur an wenigen Stellen.
Die Barsbütteler müssen während der Arbeiten keine Verkehrsbehinderungen befürchten. „Wir sind mit sogenannten kleinen rollenden Baustellen am Gehweg im Einsatz“, sagt Matthias Schubert. Die VS Media ist eine Tochter der Vereinigte Stadtwerke, die zu 100 Prozent den Städten Ratzeburg, Mölln und Bad Oldesloe gehört.