Ahrensburg. Umweltausschuss lehnt einen Dringlichkeitsantrag der Grünen zur Vertragsverlängerung ab
Es ist nicht ohne unfreiwilligen Witz, wenn wegen der Schließung einer öffentlichen Toilette im zuständigen Ahrensburger Umweltausschuss ein Dringlichkeitsantrag gestellt wird. Doch Eile war geboten, weil die Stadt zum 31. Dezember ihren Vertrag mit der Firma JCDecaux gekündigt hat, die nahe dem Rathaus ein vollautomatisches WC betreibt. Mit dieser barrierefreien öffentlichen Toilette war Ahrensburg bundesweit unangenehm aufgefallen, weil die Stadt seit 2006 jährlich 44.000 Euro Miete für eine Einrichtung zahlt, die so selten benutzt wird, dass jeder Klogang mit 57 Euro subventioniert wurde – was Ahrensburg den zweifelhaften Ruf einbrachte, sich die teuerste Toilette im Land zu leisten.
Mit der fristgerechten Kündigung schien sich die Stadt von einer drückenden Last befreit zu haben. Doch Ahrensburgs Seniorenbeirat war nicht einverstanden, weil mit der Entsorgung des Decaux-Klos keine barrierefreie Toilette mehr zu den Zeiten zur Verfügung stehen würde, wenn öffentliche Gebäude in der Nähe geschlossen sind. JCDecaux bot zudem an, die Miete bei Aufhebung der Kündigung quasi zu halbieren. Die Fraktion der Grünen stellte daraufhin im Umweltausschuss besagten Dringlichkeitsantrag, den Vertrag unter den neuen Konditionen bis zum 31. Dezember 2020 zu verlängern. Der Ausschuss lehnte dies jedoch ab. Es ist allerdings möglich, dass JCDecaux mit dem Abriss noch wartet, bis Ahrensburg im Januar seinen Haushalt 2017 verabschiedet – falls die Dringlichkeit doch so groß werden sollte, dass Ahrensburg sich auf den letzten Drücker umentscheidet.