Ahrensburg. Architekten präsentieren im Ahrensburger Umweltausschuss ihre Idee für eine Querung des Gebietes zur Burg Arnesvelde.

So greifbare Argumente für eine Planung wie jetzt im Umweltausschuss bekommen Ahrensburger Politiker selten gereicht. Die Architekten Peter Fenske und Thomas Beecken vom Hamburger Büro 51 hatten einen Streifen strapazierfähiges Gummi sowie ein Stück geschäumten Kunststoff mit beschichteter Oberfläche mitgebracht. Beides wanderte im Ausschuss von Hand zu Hand, während die beiden Planer ihre Idee für einen Neubau der dringend sanierungsbedürftigen Moorwanderwegbrücke entwickelten.

Vor den beiden stand ein Modell im Maßstab 1:10, das auf den ersten Blick die Konstruktion veranschaulichte. Fenske und Beecken haben sich für eine Modulbauweise entschieden, um das Moor auf 320 Meter zu überqueren. Jedes Modul soll vier Meter lang und in der lichten Laufbreite zwei Meter breit sein und ist eine Holzkonstruktion mit Geländer, die auf Schwimmkörpern aus Polystyrol-Hartschaumblöcken mit festem Kunststoffüberzug ruht. Die einzelnen Brückensegmente sollen durch Gummimattenstreifen beweglich miteinander verbunden werden. Die tragende Holzkonstruktion könnte aus haltbarer Eiche hergestellt werden, die Lauffläche aus kostengünstigerer Lärche.

Marode Brücke soll schrittweise aberissen werden

Ein Vorteil dieser Konstruktion sei, so sagten die Architekten, dass die alte marode Brücke schrittweise von der Seite aus, wo einst die Burg Arnesvelde stand, abgerissen und erneuert werden könnte. Die Module würden quasi im Baukastenprinzip vor Ort fertiggestellt und könnten ohne zusätzlichen Platzbedarf in der nur 2,50 Meter breiten Schneise, in der die Brücke zurzeit durch das dicht bewachsene Moor verläuft, montiert werden.

Dennoch blieben einige Fragen dieser Planung unter Zeitdruck unbeantwortet. Es fehlen exakte statische Berechnungen, die Umweltverträglichkeit der Materialien im sensiblen Moorwasser muss geprüft werden, und es gibt noch keine Schätzung der Kosten.

All das soll rasch von den Architekten geklärt und dem Umweltausschuss in seiner Sitzung am 8. Februar vorgelegt werden. Weil zu diesem Zeitpunkt der Haushalt 2017 verabschiedet sein dürfte, sollte die bislang im Entwurf angesetzte Restsumme von 440.000 Euro (von insgesamt 720.000 Euro) vorsorglich dort stehenbleiben, um Planungsfreiheit zu haben und gegebenenfalls Förderung über das Programm Natur- und Kulturerlebnis Schleswig-Holstein im EU-Fonds EFRE beantragen zu können. Auch darüber wird der Umweltausschuss im Februar abstimmen.