Glinde . Politiker veranlassen neue Stellenbeschreibungen für alle Posten in der Verwaltung. Ein Projekt, das Jahre dauern wird.
210 Stellen hat die Glinder Verwaltung, darunter auch solche in Teilzeit. Das Spektrum reicht vom Gärtner über Sachbearbeiter, Erzieherin, Ingenieur bis hin zum Bürgermeister. Umgerechnet auf Vollzeitarbeitsplätze sind es 167 in der 18.500-Einwohner-Stadt. Doch reicht das aus? Darüber machen sich Politiker Gedanken. Schließlich sind sie es, die bei den Haushaltsberatungen entscheiden, ob Personal aufgestockt wird. Dieser Aspekt spielte bei einem Antrag der SPD im jüngsten Hauptausschuss, der mehrheitlich abgesegnet wurde, auch eine Rolle. Er sieht neue Stellenbeschreibungen für alle Verwaltungsmitarbeiter vor, die „aussagefähig und tragfähig“ sind.
„Es geht nicht um Kontrolle oder Misstrauen, sondern um Transparenz“, sagt der SPD-Fraktionsvorsitzende Frank Lauterbach, der den Antrag gestellt hatte. An Kürzungen habe er dabei nicht gedacht.
Poliker diskutierten rund eine Stunde
Er wisse, dass einige Stellenbeschreibungen 20 Jahre alt und damit nicht mehr zeitgemäß seien. Der Sozialdemokrat: „Wir wollen nur sehen, wie die Bereiche aufgestellt sind und vor allem, welche Aufgaben speziell der einzelne Mitarbeiter übernimmt. Es kann sich ja herausstellen, dass wir mehr Personal benötigen.“ Für die Verwaltungsmitarbeiter seien exakte Stellenbeschreibungen jedenfalls eine Hilfestellung – zum Beispiel beim Thema Eingruppierung.
Ursprünglich war der Antrag so formuliert, die Stellenbeschreibungen bis zum 31. März kommenden Jahres zu erstellen. Dieser Termin wurde jedoch gestrichen. „Diesen Aufwand in so kurzer Zeit hätten wir auch gar nicht leisten können“, sagt Bürgermeister Rainhard Zug. Die Politik diskutierte über das Thema rund eine Stunde.
Im Bauamt arbeite man „schon an der Kante“
Zug will jetzt in den Ausschusssitzungen fortlaufend über den Sachstand informieren. Das Projekt wird sich über Jahre hinziehen. „Wenn wir pro Jahr zehn Stellenbeschreibungen hinkriegen, sind wir gut“, sagt der Verwaltungschef. Dass Stellenbeschreibungen im Rathaus veraltet sind, daraus macht Zug keinen Hehl. SPD-Politiker Lauterbach sagt, der Personalrat begrüße seinen Vorschlag. Es sei nicht sein Ansinnen, sich in die Ausgestaltung der Stellen einmischen zu wollen. Das ist laut dem SPD-Fraktionschef verwaltungsinternes Handeln.
CDU-Fraktionschef Rainer Neumann stimmte genauso gegen den Antrag wie sein Parteikollege Bernd Hengst. Dafür votierte der Grünen-Ortsvorsitzende Jan Schwartz. Er sagt: „Die Profile sollen transparent erstellt werden, damit sie nachvollziehbar sind.“ Die interne Personalsteuerung sei nicht Sache der Politik. „Wegen der vielen Projekte herrscht im Rathaus jedoch ein Mitarbeitermangel“, so Schwartz. Im Bauamt halte er mehr Personal für sinnvoll. „Die arbeiten dort schon an der Kante.“