Ahrensburg/Karlsruhe. Mutmaßliche Terroristen hatten bis zu ihrer Verhaftung in Stormarn gelebt. Sie sitzen in U-Haft. Ermittlungen dauern weiter an.

Die mutmaßlichen IS-Terroristen, die als Flüchtlinge in die Bundesrepublik eingereist sind und bis zu ihrer Verhaftung im September in Stormarn gelebt haben, sitzen weiter in Untersuchungshaft und warten auf ihren Prozess. Auf Abendblatt-Anfrage hieß es von einer Sprecherin der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe, dass die Ermittlungen gegen die drei jungen Männer weiter andauern. Somit gebe es auch noch keine Anklageschrift oder einen Verhandlungstermin.

Fest steht indes, dass der Prozess gegen Mohamed A. (26), Ibrahim M. (18) und Mahir Al-H. (17) vor dem vor dem Hanseatischen Oberlandesgericht (OLG) in Hamburg stattfinden wird, an dem auch Staatsschutzsachen aus Schleswig-Holstein verhandelt werden.

Insbesondere die Menschen und ehrenamtlichen Flüchtlingshelfer in Ahrensburg, Großhansdorf und Reinfeld blicken dabei gespannt auf die Hauptverhandlung. Sie erhoffen sich Gewissheit, ob die jungen Männer tatsächlich von der terroristischen Vereinigung Islamischer Staat nach Deutschland geschickt wurden, um zu töten.

Flüchtlingshelfer glauben an die Unschuld der Verdächtigen

Denn die ehrenamtlichen Helfer, die die jungen Männer in den Kommunen betreut haben, beschreiben sie als Vorzeigeflüchtlinge. Sie hätten versucht, sich zu integrieren, Praktika gemacht. Ferner seien sich nicht als streng gläubig aufgefallen. Deswegen äußerten schon kurz nach den Verhaftungen in den Unterkünften am 13. September einige Helfer Zweifel an den Beschuldigungen.

Doch die Vorwürfe wiegen schwer: Laut Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) sollen die Männer Verbindungen zu der Terrorzelle gehabt haben, die im November 2015 die verheerenden Anschläge in Paris mit mindestens 130 Toten verübt hatte. Seit dem Frühjahr wurde das Trio von der Polizei observiert. Auffällig war dabei, dass sie immer nur verschlüsselt miteinander kommunizierten und ständig die SIM-Karten ihrer Handys wechselten. Ferner sollen sie vom IS mit Geld versorgt worden sein.