Barsbüttel . Verwaltungsgebäude soll ab 2017 saniert werden. Gemeinde zahlt jetzt schon für Ausweichräume. Wählergemeinschaft übt Kritik.
Wann das Barsbütteler Rathaus am Stiefenhoferplatz saniert wird und wie viel das exakt kostet, ist noch immer nicht geklärt. Dafür steht jetzt fest, welche Summe die Gemeinde allein für die Auslagerung der Verwaltungsmitarbeiter zahlt, die während des Umbaus in andere Gebäude ziehen müssen: rund 800.000 Euro.
Eine frühere Arztpraxis mit zehn Arbeitsplätzen am Waldenburger Weg, die nur einen Steinwurf vom Rathaus entfernt liegt, hatte Barsbüttel bereits zum 1. Oktober angemietet. Jetzt beschloss die Gemeindevertretung mehrheitlich, am Stiefenhoferplatz eine weitere ehemalige Praxis, ein früheres Backgeschäft sowie Räume, in denen eine Apotheke beheimat war, zu mieten – und zwar ab 1. Dezember für drei Jahre. Zusätzlich werden Bürocontainer neben dem Verwaltungsgebäude aufgestellt. Die Miete für die Container beträgt pro Jahr rund 88.000 Euro, für die anderen Objekte rund 132.000 Euro. Hinzu kommen Kosten im sechsstelligen Bereich für die Einrichtung und Anschlüsse.
Es gab günstigere Alternativen, so die Wählergemeinschaft
Gegen die Anmietungen stimmte die Wählergemeinschaft Bürger für Barsbüttel (BfB). Fraktionschef Rainer Eickenrodt sagt: „Es hätte günstigere Möglichkeiten für eine Auslagerung gegeben, zum Beispiel das Bürgerhaus. Dort hätten wir 600.000 Euro weniger ausgeben müssen.“ In Sachen Rathaussanierung ist die BfB anderer Meinung als CDU und SPD. Die beiden stärksten Parteien in Barsbüttel sind für eine Variante, die mehrere Millionen Euro kosten wird und der Wählergemeinschaft zu teuer ist. Ein Architekt hat bereits eine Skizze präsentiert, eine detaillierte Planung und genaue Kosten sollen demnächst vorgelegt werden.
„Ich gehe davon aus, dass die Arbeiten Mitte kommenden Jahres beginnen können“, sagt CDU-Politiker Wolfgang Böckmann. Dass die Gemeinde schon jetzt für Räume zahlt, in denen bis dahin kein Rathaus-Mitarbeiter untergebracht ist, begründet er so: „Hätten wir jetzt nicht zugeschlagen, wäre das Anmieten zu einem späteren Zeitpunkt vielleicht nicht mehr möglich gewesen.“ Es sei wichtig, dass die Verwaltungsbereiche auch während der Sanierung dicht beieinander lägen.