Reinbek. Die Kosten für Personal, Wartung, neue Geräte und Software steigen auf mehr als eine Million Euro an. Die Stadt muss mehr zahlen.
Die Stadt Reinbek muss 2017 deutlich mehr für die Betreuung durch den IT-Verbund Stormarn (ITV) zahlen. Fallen in diesem Jahr noch 852.500 Euro an, so erhöhen sich die Kosten im nächsten Jahr auf 1,09 Millionen Euro für Personal, Wartung, neue Geräte und Software.
Im Hauptausschuss stieß diese Ankündigung von Bürgermeister Björn Warmer auf breite Kritik: „Der IT-Verbund scheint nicht so effektiv zu sein, wie wir es uns vorgestellt hatten“, fasste es Heinrich Dierking (Forum 21) zusammen. Er regte an, Christiane Clobes, Leiterin des ITV, zum nächsten Ausschuss am 6. Dezember einzuladen und mahnte eine neue IT-Strategie der Stadt an.
Zum IT-Verbund Stormarn gehört auch Bargteheide
Amtsleiter Jürgen Vogt-Zembol nahm die Anregung auf, betonte aber auch die Vorteile des Verbundes: „Wir haben neue PCs, die Sicherheit hat zugenommen und der Durchlauf der täglichen Prozesse verläuft störungsfrei.“ Zum IT-Verbund Stormarn zählen die Kreisverwaltung, die Städte Bad Oldesloe, Bargteheide, Reinbek und Reinfeld sowie die Ämter Bad Oldesloe-Land und Bargteheide-Land. Er war 2013 gegründet worden, um für alle Fachgebiete Experten zu haben, aber auch um bei Einkauf und Wartung Geld zu sparen.
Das Unternehmen in Form einer Anstalt öffentlichen Rechts sollte die Computersysteme der Verwaltungen binnen zwei Jahren vereinheitlichen und den technischen Service zentralisieren. ITV-Leiterin Clobes hatte indes schon im Juli eingeräumt, die Zusammenführung der Rechenzentren, die Harmonisierung der Arbeitsverfahren und die Verwaltung von Verträgen für Telefone, Internet und Software seien deutlich komplizierter als vorhergesagt. In der ITV-Zentrale in Bad Oldesloe kümmern sich mittlerweile 38 Mitarbeiter um die komplette Technik der Verwaltungen. Sie bearbeiten jede Woche rund 500 Anfragen (Tickets) mit Störungsmeldungen, Anforderungen oder Änderungen. Im Vorjahr lag der Etat des ITV bei 5,35 Millionen Euro. Ahrensburg und Glinde hatten zunächst ebenfalls Interesse am Verbund gezeigt, entschieden sich aber gegen den Beitritt.