Bad Oldesloe. Stillstand im Berufsverkehr an A-1-Abfahrten von Stapfeld bis Bargteheide: Kann Straßenausbau das Problem lösen?

Die Wirtschafts- und Aufbaugesellschaft Stormarn (WAS) setzt die Beseitigung von Staufallen auf den wichtigsten Straßen im Kreis auf ihre Agenda. Vier besonders neuralgische Punkte haben die Wirtschaftsförderer ausgemacht: die drei Autobahnanschlussstellen Bargteheide/Hammoor, Stapelfeld/Braak und Ahrensburg/Siek/Großhansdorf sowie die Strecke von der A 1 zur A 24 über Glinde und Reinbek nach Hamburg-Bergedorf.

„Die Dauerstaus sind nicht nur nervig für alle Pendler und Firmen, sondern können auch zu gefährlichen Verkehrssituationen führen“, sagt WAS-Geschäftsführer Detlev Hinselmann.

Täglich Stau im Berufsverkehr

Nahezu täglich stauen sich im Berufsverkehr die Autos an den Autobahnzu- und -abfahrten sowie auf den Straßen in der näheren Umgebung. Das Problem sei überall das gleiche: Weil das Hamburger Umland sowohl zum Wohnen als auch für Unternehmen sehr attraktiv ist, sind die Hauptstraßen immer häufiger verstopft.

Um nach Lösungen zu suchen, hat die WAS jetzt Vertreter der betroffenen Kommunen und des Landesbetriebs Straßenbau und Verkehr (LBV) zu einem Gespräch eingeladen. „Es gibt einen bunten Strauß an Ideen“, sagt Hinselmann. Die reichen von der Verbreiterung der Brücke über die A 1 bei Großhansdorf bis zum vierspurigen Ausbau der Landesstraße 222 (Alte Landstraße) von Stapelfeld bis zum Autobahnanschluss.

Mittlere Priorität für Stormarner Projekte

Für diesen Vorschlag warb Bürgermeister Jürgen Westphal (Wählergemeinschaft Stapelfeld). Die Gemeinde hat bereits einen umfassenden Katalog erarbeitet, dessen Hauptforderung die Entlastung der Ortsdurchfahrt ist.

Bleibt die Frage der Finanzierung. Aus der Landeshauptstadt kamen dazu klare Worte. LBV-Leiter Torsten Conradt verwies auf die Marschroute der Landesregierung „Erhalt vor Aus- und Neubau“. Die Stormarner Verkehrsprojekte lägen „allenfalls im Mittelfeld“ der Prioritätenliste des Landes.

Ausbau bis zur Autobahn

Ein Ansatzpunkt sei die bereits vierspurig ausgebaute Sieker Landstraße auf Hamburger Gebiet, die direkte Verbindung zur L 222 bei Stapelfeld. Dort bietet sich für Conradt der Ausbau bis zur Autobahn an.

„Es geht darum, angesichts des Sparkurses in Kiel mit kreativen Ideen Bewegung in die Sache zu bringen“, sagt WAS-Geschäftsführer Hinselmann. Ein Beispiel sei die Stadt Bargteheide, die bei der Planung der Westumgehung in Vorleistung gegangen sei. Mit dem fertigen Konzept habe man Land und Bund überzeugen können, den Bau zu starten. Auf der anderen Seite verspricht Hinselmann – wie beim Autohof Hammoor –, immer wieder bei allen Verantwortlichen aus Politik und Behörden Druck zu machen: „Wir werden beim Thema Infrastruktur nicht locker lassen.“