Ahrensburg. Aufklärungsquote in Stormarn bleibt im Vergleich weiterhin landesweit die schlechteste. 501 Wohnungseinbrüche in fünf Monaten.

Die Polizei im Kreis Stormarn hat in den ersten sechs Monaten dieses Jahres 6427 Straftaten registriert. Das geht aus einer Kleinen Anfrage des FDP-Abgeordneten Ekkehard Klug an das Innenministerium hervor. Zwar sei ein Vergleich zum Vorjahr nicht möglich, weil die Zahlen üblicherweise für ein Jahr ausgewertet werden, jedoch lasse sich aus den jetzt zusammengestellten Halbjahreszahlen erkennen, dass Stormarn in Schleswig-Holstein mit 42,5 Prozent die schlechteste Aufklärungsquote hat.

Landesweit liegt dieser Wert laut dieser Sondererhebung bei 53,9 Prozent. Die meisten Straftaten werden in Neumünster aufgeklärt. Die Quote liegt dort bei 72,7 Prozent. Unter den Kreisen hat Schleswig-Flensburg mit 67,5 Prozent die höchste Aufklärungsquote. Den niedrigen Wert in Stormarn erklärt die hiesige Polizeiführung immer wieder mit dem hohen Anteil von Einbrüchen in Häuser und Wohnungen an der Gesamtkriminalität (7,8 Prozent). Denn insbesondere Taten wie Einbrüche, bei denen es in der Regel keinen Kontakt zwischen Opfer und Täter gibt, Kriminelle kaum Spuren hinterlassen, seien nur schwer aufzuklären.

Von Anfang Januar bis Ende Juni zählte die Stormarner Polizei 501 Wohnungseinbrüche. In den zwölf Monaten des Vorjahres waren es 1281 Taten. Von einem Rückgang, der sich damit abzeichne, möchte die Polizei jedoch nicht sprechen – nicht vor Jahresende.

Zwei Drittel der Täter im Norden sind vom Westbalkan

Mit 501 Taten ist Stormarn jedoch nicht der Spitzenreiter im Land. Im Kreis Pinneberg zählten die Ermittler 633 Einbrüche (6,7 Prozent der Gesamtkriminalität). Im benachbarten Kreis Segeberg registrierten die Ermittler 515 Taten (6,7 Prozent). Damit ist gut jeder dritte Einbruch in Schleswig-Holstein im Hamburger Randgebiet verübt worden. Zusammengerechnet kommen die drei Kreise auf 1649 Taten im ersten Halbjahr. Die restlichen Kreise und Städte kommen in Summe auf 3388 Einbrüche.

Aufgrund der niedrigen Aufklärungsquote bei Einbrüchen (Stormarn: 5,4 Prozent, Land: 10,1 Prozent) können Ermittler nur schwer Angaben zu den Tätern machen. Allerdings geht das Landeskriminalamt (LKA) in Kiel davon aus, dass ein Großteil der nicht aufgeklärten Taten auf das Konto organisierter Banden aus dem Ausland gehen.

Somit kommen auch bei den festgenommen Tätern knapp zwei Drittel aus Albanien, Serbien oder dem Kosovo, also vom Westbalkan. Jeder sechste gefasste Einbrecher kommt aus Polen oder Rumänien. Laut LKA sind die Gruppen oft professionell organisiert und gehen arbeitsteilig vor.