Warum lieben Stormarner ihre Heimat? Das erfahren Sie in einer neuen Serie unter demTitel „Liebeserklärung an...“. Heute: Ammersbek.
Was macht Ammersbek so lebens- und liebenswert? Petra Sonntag hat bei den Einwohnern nachgefragt.
„Ich mag den Strand und die Badeinsel“
An warmen Sommertagen kommt Tom Lohmann (8) oft ins Strandbad Bredenbeker Teich, vom Volksmund auch liebevoll „Bredsche“ genannt. „Ich mag den Strand und die Badeinsel“, sagt der Grundschüler, der im Ortsteil Rehagen/Schäferdresch lebt. „Auf dem Rasen am Ufer kann man sich gut ausruhen. Und lecker Eis gibt es auch.“ Der Naturbadesee liegt zwischen Ahrensburg und Ammersbek.
Das ist Ammersbek
Das Strandbad wird vom Verein Campingplatz Bredenbeker Teich betrieben. Die Wasserqualität wurde auch in diesem Jahr von der Gesundheitsbehörde als sehr gut bewertet. Die gut sechs Kilometer lange Uferlinie ist für Reiter, Spaziergänger und Freizeitsportler gleichermaßen reizvoll, ein Teil davon ist allerdings nur Anglern und Mitgliedern des Golfclubs Hamburg-Ahrensburg zugänglich.
„Eigentlich brauche ich gar kein Auto“
Steffi Misiak (38) lebt seit fast elf Jahren im Ortsteil Lottbek mit ihren Töchtern Summer (12) und Amy (10). Sie schätzt vor allem die gute Verkehrsanbindung ihres Ortsteils. „Ob nach Hamburg, Ahrensburg oder Bargteheide, ich komme mit der U-Bahn und dem Bus vor der Haustür überall gut hin, eigentlich brauche ich gar kein Auto“, sagt die Erzieherin.
„Und die Bahn fährt die ganze Nacht, ich kann jederzeit ins Großstadtleben eintauchen.“ Neben der „super Infrastruktur mit vielen Läden und Ärzten“ in direkter Umgebung schätzt die leidenschaftliche Sportlerin vor allem das Naturschutzgebiet, das 200 Meter vor ihrer Haustür beginnt. „Du gehst raus und stolperst quasi in die Natur.“
„Alles ganz entspannt, herrlich!“
Hunde bekommen bei Renate Witt (68) immer ein „Leckerli“, wenn sie Frauchen oder Herrchen beim Einkauf begleiten. Die Delingsdorferin betreibt seit vier Jahren in Eigenregie den Laden des Hofes Ahnfeldt im Ortsteil Bünningstedt-Dorf, nachdem die Bäuerin aus gesundheitlichen Gründen aufgeben musste.
„Ich mag die Atmosphäre hier, es ist wie früher im Tante-Emma-Laden“, sagt Witt, die vom Galloway-Rindfleisch über selbst gemachten Senf und Kräuteröle bis zum Bio-Gemüse und Brot alles anbietet, was das ernährungsbewusste Käuferherz begehrt. „Viele Kunden kennen sich und tauschen beim Einkauf Neuigkeiten aus. Und das alles ganz entspannt, ohne Hektik, herrlich!“
„Nah am Tor zur Welt, aber trotzdem im Grünen“
„Wir sind nur drei bis vier Kilometer von Hamburg, dem Tor zur Welt, entfernt und leben trotzdem im Grünen“, freuen sich Katja und Ralph Behrendt (beide 44), die seit neuneinhalb Jahren die Reitanlage am Bredenbeker Teich betreiben. Als sie aus Wentorf bei Bergedorf nach Ammersbek zogen, sei sie noch skeptisch gewesen, ob der neue Standort auch so schön sei wie der vorherige, sagt Katja Behrendt.
„Doch ich bin eines Besseren belehrt worden.“ Ins nahegelegene Strandbad am Bredenbeker Teich hat sie es aber bis heute nicht geschafft: „Bei sechs Tagen pro Woche im Stall bleibt wenig Freizeit, die ich dann eher Freunden widme.“ Zwei Turniere in Dressur und Springen richtet der Reitverein Bredenbeker Teich jedes Jahr im Mai aus, eines davon nur für Jugendliche. „Wir zeichnen uns durch einen hohen Kinder- und Jugendanteil aus.“
„Überall gibt es hübsche Ecken“
Lennart (27, l.) und Kristian (29) Harms betreiben den Dorfkrug im Ortsteil Rehagen/Schäferdresch an der Alten Landstraße bereits in dritter Generation. Der Gasthof selbst besteht schon seit 1836 und ging 1942 in den Besitz der Familie Harms über. Kristian, der seit fünf Jahren hinter dem Tresen steht, ist hier groß geworden. Der gelernte Tischler schätzt besonders die Nähe zum Duvenstedter Brook. „Überall gibt es hübsche Ecken, etwa den Timmerhorner Teich oder das Naturschutzgebiet Heidkoppelmoor.“
Es herrsche im Ortsteil eine gute Nachbarschaft, sagt Harms, der mittlerweile in Bargteheide lebt. Das Lokal ist ein reiner Familienbetrieb: Während Vater Peter und Bruder Lennart in der Küche stehen, kümmert sich Mutter Cornelia um den Service, auch Kristians Freundin hilft oft mit.
„Wir haben ein tolles Gemeindeleben“
Seit 45 Jahren lebt Jan Ploog (69) mit seiner Frau im Ortsteil Lottbek, seit 15 Jahren ist er Mitglied im Ammersbeker Bürgerverein und seit vier Jahren führt er dessen Vorsitz. Das Ehepaar kam „wegen der Luft und der grünen Umgebung“ und hat es nicht bereut. „Wir haben ein tolles Gemeindeleben, wunderbare Sportplätze und als Bürgerverein eine gute Zusammenarbeit mit der Gemeindeverwaltung“, sagt Ploog.
Die Veranstaltungen, die der Verein organisiert, sind zahlreich. Vom Kram- und Pflanzenmarkt über die Norddeutschen Apfeltage bis hin zum Weihnachtsmarkt schaffen die 485 Mitglieder etliche Anlässe, um das Herz der Gemeinde aufzusuchen: den Pferdestall (Foto). 1988 wurde der ehemalige Pferdestall des Gutes in Hoisbüttel zum Dorfgemeinschaftshaus mit Gaststätte umgebaut.
„Hier kann ich trotz Stadtnähe sogar Hühner im Garten halten“
Catja Dabelstein (44) ist in der Siedlung Daheim/Heimgarten aufgewachsen und lebt heute nur ein paar Straßenzüge entfernt von ihrem Elternhaus. „Ich liebe meinen Ortsteil, weil er mit seinen Häusern und Anwohnern über Generationen natürlich gewachsen ist“, sagt die Gärtnerin, die den ländlichen Charakter der Siedlung schätzt.
„Hier kann ich trotz Stadtnähe sogar Hühner im Garten halten.“ Mit ihren Zwillingen Michel und Bea (8, Foto links) sowie Nachbarsjunge Ben (7, Foto Mitte) blickt sie vom Baumhaus in der Krone einer Birke weit über die Nachbargärten. 1932 entstanden auf den ehemaligen Schimmelmann’schen Ländereien direkt angrenzend an Ahrensburg die Siedlungen „Daheim“ und „Heimgarten“.