Fuhlsbüttel.
Axel Schmidt ist der Mann am Hamburger Flughafen, bei dem Lärmbeschwerden aus Stormarn landen. Er leitet den 1989 gegründeten Umweltbereich mit 15 Mitarbeitern. Die kümmern sich nicht nur um Lärm, sondern auch um Klimaschutz, Energiewirtschaft, Abfall und Natur.
„Wir können im Dialog mit allen Gruppen schon viel erreichen“, sagt Schulz, „aber gerade in puncto Lärm sind wir immer noch abhängig vom Wetter.“ Das zeigte sich im Vorjahr deutlich: Statt der in Hamburg üblichen wechselnden Winde wehte es stark aus Westen. Da gegen den Wind gelandet wird, schnellte die Zahl der Flüge aus östlicher Richtung und damit über Stormarn um 8000 auf rund 48.000 empor.
In Hamburg trifft der Lärm vom Luftverkehr viel weniger Menschen als der von Straße und Bahn. Tagsüber müssen gut 120.000 Einwohner einen Straßenlärmpegel von mehr als 65 Dezibel (so laut wie ein fahrendes Auto in zehn Meter Entfernung) aushalten. Entsprechender Bahnlärm trifft etwa 20.000 Menschen, Fluglärm nur 2800.
Für Elmenhorst, wo eine mobile Messstelle von März bis August 2015 stand, lag der Mittelwert bei 50 Dezibel. „Maximal waren es 65 bis 67 Dezibel“, sagt Schulz. Der Flughafen betreibt in der Nachbarschaft 13 stationäre Messstellen und drei mobile Geräte. Aktuelle Werte können im Internet (travis.
hamburg-airport.de) verfolgt werden.
Die größte Hoffnung auf weniger Lärm setzt Umweltfachmann Schmidt auf die moderne Flugzeuggeneration wie den Airbus A 320neo. „Die Treibwerke sind deutlich leiser“, sagt er. Die „Pufferzone“ von 23 bis 24 Uhr vor dem Nachtflugverbot bis 6 Uhr brauche man aber, um den Betrieb sicherzustellen. Im Vorjahr gab’s im Schnitt täglich weniger als zwei Flüge in dieser Zeit.