Ammersbek. Fahrbahndecke an der L 225 wird erneuert. Obwohl die Arbeiten erst 14 Tage später beginnen, sollen sie am 2. September fertig sein.

Wer eine Verabredung mit Handwerkern hat, ist beunruhigt, wenn der Vertragspartner wenige Tage vor dem Termin ankündigt, dass die Arbeiten erst 14 Tage später beginnen. Denn mit dem verzögerten Start verschiebt sich gewöhnlich auch der vorher vereinbarte Abschluss. Die Gemeinde Ammersbek dürfte ähnlich besorgt gewesen sein, als sie sehr kurzfristig erfuhr, dass der Beginn der Fahrbahnerneuerung der Landesstraße 225 zwischen Hoisbüttel und Bargteheide sich um zwei Wochen verschieben und erst am 8. August beginnen werde.

Die längst fällige Sanierung der viel befahrenen Straße war bereits Ende Mai extra für die volle Zeit der Sommerferien geplant worden, damit Pendler weniger und Kinder, die den Bus nutzen, gar nicht von der Vollsperrung der zentralen Verkehrsachse betroffen wären. Nun aber schien eine Bauzeit bis ins kommende Schuljahr hinein zu drohen.

Firma benötigt nur vier Wochen

Aber der Landesbetrieb Straßenbau und Verkehr, Auftraggeber der Fahrbahndeckenerneuerung, konnte die Ammersbeker beruhigen und sogar angenehm überraschen. „Das Unternehmen, das die Arbeiten ausführt, will trotz des späteren Beginns in der vereinbarten Zeit, also bis zum 2. September, fertig sein. Die Firma hat ihre Abläufe so optimiert, dass sie nur vier der veranschlagten sechs Wochen benötigt“, sagt Jens Sommerburg, Leiter der Niederlassung Lübeck des Landesbetriebs Straßenbau.

Der Aufschub bedeutete für Autofahrer zwei Wochen länger freie Fahrt auf der viel geflickten Landesstraße, deren Fahrbahndecke zuletzt 1995 erneuert wurde. Doch wenn am kommenden Montag die Arbeiten an zwei von drei Bauabschnitten beginnen, wird der Verkehr zwischen dem Ortsteil Hoisbüttel und Bargteheide nur sehr indirekt über Umleitungen weiterfließen. „Das ist auch für uns eine neue Erfahrung, denn diese Strecke war in den letzten Jahrzehnten nicht gesperrt“, sagt Ammersbeks Bürgermeister Horst Ansén.

Gemeinde konzipierte Umleitung

Seine Gemeinde ist nur marginal mit der Baustellen-Logistik befasst. Zuständig für Sperrung und eine Ersatzverbindung ist der Landesbetrieb als Träger der Sanierung, der den Verkehr zwischen Hoisbüttel und Bargteheide in weiträumiger Umfahrung über den Bünnigstedter Nebenarm der L 225 und Ahrensburgs Innenstadt auf die Landesstraße 82, die frühere B 75, umleitet.

Die Ammersbeker Verwaltung ist dafür verantwortlich, dass der Ortsteil Rehagen/Schäferdresch während der Sperrung nicht vom Verkehrsfluss abgeschnitten wird. Dafür hat die Gemeinde ein Umleitungskonzept im kleinen Maßstab entwickelt. Christin Gruß, Leiterin des Ordnungswesens im Rathaus, zählt die „wesentlichen Maßnahmen“ auf: Die normalerweise gesperrten Durchfahrten zwischen Dorotheenweg beziehungsweise Heideweg und der Straße Langen Oth in Rehagen werden zurzeit der Bauarbeiten in beide Fahrtrichtungen geöffnet, um den Verkehr über den Weg zu den Tannen und die Kreuzung Alte Landstraße/Schäferdresch (beim Netto-Markt) abfließen zu lassen. Im Dorotheenweg wird ein einseitiges Haltverbot eingerichtet und im Kleinhansdorfer Weg ein absolutes Haltverbot, um die Strecke zum Jersbeker Ortsteil Kleinhansdorf frei zu halten. Außerdem wird zurzeit der Arbeit am letzten, mittleren Bauabschnitt (22. August bis 2. September) die Straße Schäferdresch zur Einbahnstraße in nordwestlicher Richtung (vom Bünningstedter Feldweg zur Alten Landstraße), und es werden auch hier Haltverbote eingerichtet (siehe auch www.ammersbek.de unter Aktuelles).

Bauhof informiert über Störungen

„Es gilt die Grundregel, dass durch die Umleitungsstraßen kein neues Chaos entsteht“, sagt Christin Gruß. Bürgermeister Horst Ansén kündigt an, dass die Gemeinde flexibel auf eventuelle Störungen reagieren werde. „Sollte es Probleme geben, würden der Bauhof und die Anwohner uns informieren.“

Auch der öffentliche Personennahverkehr wird beeinträchtigt. Die Buslinie 374 muss in zwei Abschnitte aufgeteilt werden: Die eine Strecke reicht vom S-Bahnhof Poppenbüttel bis zur Lehmkuhle, die andere vom Schäferdresch zum Bahnhof Bargteheide. Die Betriebszeiten bleiben unverändert. Fahrgäste mit einer Zeitkarte dürfen während der Sperrung die Regionalbahn nutzen, ohne eine Ergänzungskarte kaufen zu müssen. Der Nachtbus 627 wird über Ahrensburg umgeleitet. Der Bereich Schäferdresch, Rehagen und Timmerhorn wird dann nicht bedient.

580.000 Euro zahlt der Landesbetrieb für die Erneuerung der rund 3,5 Kilometer Landesstraße (24.000 Quadratmeter Fläche), auf der durchschnittlich etwa 8500 Fahrzeuge und in der Ferienzeit knapp 7000 täglich unterwegs sind.