Bargteheide. 22 Prozent der Haushalte wollen Glasfaser. Interesse für Netzaausbau im Osten Bargetheides geringer als erwartet – Frist verlängert.

Das Motto lautet „Bargteheide – Stormarns lebendige Stadt“. Das könnte sich bald ändern, wenn die Bargteheider es verpassen, sich dem Ausbau des Glasfasernetzes anzuschließen. „Wenn das nicht klappt, wird Bargteheide mittelfristig von den Umlandgemeinden in puncto schnellem Internet abgehängt“, so die Prognose von Bargteheides Kämmerer Joachim Teschke, der zugleich Geschäftsführer der Stadtwerke GmbH ist.

Nachdem das Gewerbegebiet Lan­genhorst an das Glasfasernetz angeschlossen war, sollte der Ausbau im östlichen Teil Bargteheides – dem Musikerviertel über Strubarg, Tremsbütteler Weg und Deviller Straße – fortgeführt werden. Um rentabel zu wirtschaften, setzten die Stadtwerke eine Beteiligungsquote von 45 Prozent aller 1500 Haushalte in diesem Gebiet an. Doch nur 22 Prozent haben sich bis Ende Juni verbindlich dafür entschieden. Das sei für den städtischen Bereich keine ganz schlechte Quote, so Teschke optimistisch, denn noch wären die Nutzer mit dem vorhandenen Angebot zufrieden. „Spätestens in fünf Jahren reicht das aber nicht mehr aus“, sagt der Geschäftsführer.

Stadtwerke setzen auf Multiplikatoren

Um weitere Überzeugungsarbeit zu leisten, setzen die Stadtwerke bei ihrer Vermarktung auf sogenannte „Kümmerer“. Bewohner, die um die Notwendigkeit des Projekts wissen und dies aktiv mit ihren Nachbarn kommunizieren. Solidarität ist gefragt, so Teschkes Ansicht. Wer sich als „Kümmerer“ für den Breitbandausbau einsetzen möchte, sollte sich an Joachim Teschke unter teschke@bargteheide.de oder der Telefonnummer 04532/404 72 00 wenden.

Zusätzlich wurde die Anmeldefrist für das rund 1,8 Millionen Euro teure Projekt auf Ende Oktober verschoben. Wohnungseigentümergemeinschaften hätten signalisiert, dass der Dialog mit den Mieter zum Thema Breitbandanschluss noch mehr Zeit bedürfe. Teschke zeigte sich „guten Mutes“, dass die notwendige Quote bis Oktober erreicht werde. Sollte dies trotz intensiver Vermarktung nicht der Fall sein, müsse neu entschieden werden. Die deutliche Botschaft lautet aber, „Bargteheide darf sich nicht von den umliegenden Gemeinden abhängen lassen“.

Die Befürchtungen, es käme bei der Umstellung des Netzes zu Störungen oder finanzieller Doppelbelastung, räumte Teschke aus. „Der alte Anschluss wird erst dann gekündigt, wenn der neue geprüft wurde und funktioniert. Auch wenn es so zu längeren Wartefristen für die Stadtwerke käme.“ (csc)