Ahrensburg. Die Mehrheit der Mitglieder im Hauptausschuss will vor dem Beschluss über einen Neubau Badnutzer und den Aufsichtsrat anhören.

Badlantic oder nicht Badlantic, das war die zentrale Frage auf der Tagesordnung der letzten Sitzung des Hauptausschusses vor der Sommerpause am Montagabend. Die Verwaltung hatte in ihrer Beschlussvorlage ein klares Votum für den Abriss des Freizeitbades und den Neubau „eines funktionalen, bedarfsgerechten Hallenbades“ abgegeben. Dem wollte der Hauptausschuss nicht folgen und stimmte am späten Abend für einen leicht modifizierten SPD-Antrag, der die Verwaltung auffordert, auch die verschiedenen Nutzergruppen zu befragen. Erst wenn deren Bedürfnisse im Anforderungskatalog berücksichtigt würden, sei eine Grundsatzentscheidung über den Neubau möglich.

Kritiker der Verwaltungsvorlage wie der SPD-Stadtverordnete Achim Reuber, der auch Mitglied des Badlantic-Aufsichtsrates ist, kritisierten eine Präjudizierung der Entscheidung in der Verwaltungsvorlage, die Bürgermeister Michael Sarach schlicht als Grundsatzentscheidung bezeichnete. Thomas Bellizzi (FDP) bemängelte, dass ein Neubau beschlossen werden soll, ohne dass sich bisher der Aufsichtsrat des Badlantic dazu positioniert habe. „Außerdem müssen wir auch diejenigen, die das Bad nutzen, also Schulen, Sportvereine, die DLRG und Bürger fragen, was sie wollen, und das nicht erst, nachdem eine Vorentscheidung getroffen worden ist“, so Thomas Bellizzi.

Die Politiker möchten die Nutzer möglichst früh einbeziehen

Im Badlantic gibt es auch ein Freibad
Im Badlantic gibt es auch ein Freibad © Birgit Schücking

„Wir haben uns noch nicht entschieden, ob Neubau oder Sanierung die bessere Lösung sind“, sagte Jochen Proske (SPD). Seine Fraktion möchte die Nutzer möglichst früh einbeziehen, zumal unsicher sei, ob das von der Verwaltung favorisierte „Minimalbad“ für Ahrensburg ausreiche. Und Jörg Hansen von den Grünen forderte angesichts der umfangreichen Unterlagen mehr Zeit, damit sich die Fraktionen eingehender mit dem Thema beschäftigen könnten und plädierte für einen schlichten Auftrag an die Verwaltung, die Vorlage nachzubessern.

Während Bürgermeister Sarach zu schnellem Handeln riet, um sich nicht schon in Vorab-Diskussionen zu verzetteln, die ohnehin im späteren Verfahren geführt werden müssten – Stichwort Bürgerbeteiligung –, sagten Thomas Bellizzi und Jochen Proske, dass man sich ruhig noch drei Monate Zeit nehmen sollte, um dann eine Entscheidung zu treffen, die von möglichst vielen Beteiligten getragen werde.

Das Defizit betrug zuletzt 1,7 Millionen Euro

Am Ende waren auch die CDU-Vertreter Doris Brandt und Detlef Levenhagen sowie der Ausschussvorsitzende Hinrich Schmick (WAB) einverstanden, dass eine Klärung im Vorgespräch mit den Interessengruppen sinnvoll sei – auch wenn eine große Lösung für das veraltete Badlantic, dessen jährliches Defizit von zuletzt 1,7 Millionen Euro von der Stadt getragen werden muss, unumgänglich ist. Die Baukosten für einen Neubau wurden in einer Grobplanung auf 11,8 Millionen Euro veranschlagt – die Sanierung des Badlantic könnte ähnlich teuer werden.

Vermutlich im November steht das Thema wieder auf der Agenda des Bauausschusses.