Ahrensburg. Rathaus-Sanierung, Tiefgarage unter dem Stormarnplatz, Nutzung Alter Speicher: Bau- und Planungsausschuss diskutiert Prioritätenliste.

Es durfte geträumt werden in der vorletzten Sitzung des Bau- und Planungsausschusses vor der Sommerpause. Claudia Dappen vom Büro BPW Baumgart + Partner skizzierte den Planungsstand der vorbereitenden Untersuchung für das Ahrensburger Innenstadtkonzept. Insgesamt 58 öffentliche und private Maßnahmen, brauche es, um die Innenstadt bestmöglich weiterzuentwickeln.

Ein Lenkungsausschuss der Stadt, so Dappen, habe sich bereits auf eine Liste mit sieben Projekten verständigt, die Priorität hätten: Sanierung des Rathauses, Umgestaltung der Hamburger Straße, Sanierung von Altem Markt und nördlicher Großer Straße, Nutzungskonzept für den Alten Speicher, eine Tiefgarage unter dem Stormarnplatz und ein Fahrradparkhaus am Bahnhof.

Erneut gab es eine erbitterte Grundsatzdiskussion

Dies alles soll realisiert werden, solange das Geld reicht. 2014 wurde Ahrensburg ins Programm „Städtebaulicher Denkmalschutz“ aufgenommen, in dem Bund und Land bis zu zwei Drittel der Sanierungskosten tragen. Ahrensburg wurde vorerst ein Investitionsvolumen von 21 Millionen in Aussicht gestellt. BPW hat auch eine grob kalkulierte Kostenrechnung für den Fall erstellt, dass alle 58 Maßnahmen umgesetzt würden. Demnach würden alle öffentlich finanzierten Projekte 61 Millionen Euro kosten – im Idealfall bekäme Ahrensburg dafür 36 Millionen Euro von Bund und Land und müsste selbst nur 18 Millionen zahlen – über 15 Jahre.

Dass die Wunschliste möglicherweise ein Luftschloss ist, hatte sich bereits im Vorfeld des Ausschusses angedeutet. Abgestimmt werden sollte über das 178-seitige Konzept, damit die nächsten Verfahrensschritte, nämlich die Abstimmung mit Fördergebern und Trägern öffentlicher Belange, eingeleitet werden können. Doch ein gemeinsamer Antrag von CDU und Grünen verlangte, dass vor der Zustimmung dieser – mehrheitsfähigen – Fraktionen elf der 58 Maßnahmen gestrichen werden sollten. Obwohl das Thema bereits in mehreren Ausschüssen und im nichtöffentlichen Lenkungsausschuss behandelt worden war, gab es erneut eine erbitterte Diskussion über Grundsätzliches.

Beschluss auf Sitzung am 20. Juli vertagt

Die Kritiker der kompletten Liste wollten nicht der Argumentation folgen, dass es von Vorteil sei, sich nicht durch Selbstbeschränkung im Vorfeld Möglichkeiten zu verbauen, die in Zukunft wichtig werden könnten. Die CDU hatte zudem Bedenken, dass durch die Einstufung der kompletten Innenstadt als Sanierungsgebiet privaten Eigentümern schade. Diese Sorge konnte auch Carolin Ahrens von Big Städteplanung mit ihrem Referat zur rechtlichen Situation nicht zerstreuen, obwohl sie darauf hinwies, dass eine vorübergehende Grundbucheintragung praktisch nicht von Nachteil sei und dass Eigentümer eher profitierten, zum Beispiel durch Abschreibungsmöglichkeiten.

Der Ausschuss folgte schließlich dem SPD-Antrag, den Fraktionen Zeit zu geben, sich über die Folgen des Streichens einzelner Maßnahmen zu beraten. Der Beschluss wurde auf die Sitzung am 20. Juli vertagt.