Delingsdorf. Reiterin Janne Meyer und Starköchin Cornelia Polettoeröffnen Saison bei Glantz in Delingsdorf
Pferd „Casting“ kann mit den süßen Früchten nicht viel anfangen und nimmt lieber mit Gras vorlieb. Seine Besitzerin und Springreiterin Janne Friederike Meyer (35) dagegen ist den Himbeeren schon aufgeschlossener. „Die habe ich schon als Kind geliebt“, sagt die Turniersportlerin und Himbeerbotschafterin des Erdbeerhofs Glantz in Delingsdorf, die mit einem gekonnten Satz über ein „Himbeer-Hindernis“ die Saison eröffnete.
Bekannt ist Erdbeerhof Glantz – wie der Name nahelegt – vor allem für seine Erdbeeren. Doch Himbeeren sind auch rot, süß und lecker. „Die wollen wir nun weiter in den Fokus rücken“, sagt Hofbesitzer Enno Glantz. Die Erdbeere ist die Königin, die Himbeere schafft es zur Prinzessin.“
Schon länger baut der Unternehmer auch Himbeeren an, doch in diesem Jahr ist es die erste große Ernte. Zwölf Hektar sind für die Frucht reserviert. Die Hauptsorte für die Sommerernte ist „Tulameen“, die bei normaler Vegetation Ende Juni beginnt und fünf Wochen lang andauert. Tulameen ist mit seinem besonderen Aroma zur Zeit die Spitzensorte.
Die Erdbeeren haben unter dem unbeständigen Wetter gelitten. Feuchtigkeit und der Wechsel zwischen warm und kalt wirkten sich negativ auf die Ernte aus. Die Himbeere hat damit weniger Probleme. „Mit Ernte und Geschmack sind wir trotz der Wetterprobleme sehr zufrieden“, sagt Glantz. „Das fällt beides besser aus, als wir eigentlich erst befürchten hatten.“
Während die Himbeerernte im Süden Schleswig-Holsteins in den ersten Betrieben begonnen hat, wird in einer Woche mit einem landesweiten Beginn gerechnet. Damit ist der Erntestart der Himbeerernte in diesem Jahr etwas früher als im vergangenen Jahr. Grund dafür sind die zuletzt hoch-sommerlichen Temperaturen, die die Früchte gut heranreifen lassen. Der Himbeeranbau ist mit unter 80 Hektar Anbaufläche in Schleswig-Holstein eine eher weniger verbreitete Kultur. Der Erdbeerhof Glantz ist mit 12 Hektar einer der größten Himbeerproduzenten in Schleswig-Holstein.
Zum Start der Himbeersaison reiste auch die Gastronomin und Star-Köchin Cornelia Poletto an, um sich ein Bild von der Qualität zu machen: „Himbeeren eignen sich durchaus nicht nur für Desserts. Die machen sich auch in einem Salat sehr gut.“, sagt Poletto. „Ich habe da viele Ideen, wie Himbeeren in der Küche noch eingesetzt werden könnten.“
Wie alle Beerenfrüchte zeichnen sich auch Himbeeren durch niedrige Kalorienzahl, einen hohen Vitamingehalt und zahlreiche bioaktive Substanzen aus: Neben den Ballaststoffen sind das vor allem Flavonoide, Anthocyane und Polyphenole.
Beim Erdbeerhof Glantz können Himbeeren auch selbst geerntet werden.
Das Feld befindet sich in Delingsdorf direkt an der Hamburger Straße (Ortsausgang Richtung Bargteheide). Geöffnet: täglich 8–20 UhrGerade für Selbstpflücker bietet sich die Himbeere an, die im Gegensatz zu Erdbeeren nicht am Boden sondern an etwa 2,50 Meter hohen, rückenfreundlichen Sträuchern wächst.