Beim Thema Kriminalität gerät der Kreis Stormarn regelmäßig in die Negativ-Schlagzeilen. Die Landesregierung muss endlich handeln.

Es läuft nicht gut für die Polizei in Stormarn. Da sind zum Beispiel die anhaltend hohen Einbruchszahlen. Oder die technischen Probleme bei der Notrufzentrale. Oder die Serie von Autoaufbrüchen, die über Wochen die Menschen im Kreis beunruhigte. Fast täglich musste die Polizei neue Fälle vermelden, und rannte bei der Information der Öffentlichkeit regelmäßig hinterher. Wenn die eine Serie bekanntgegeben wurde, war die nächste schon passiert – und kam erst mit einem Tag Verzögerung ans Licht. Das klingt nicht nach uneingeschränkter Souveränität bei der Erfassung und Bekämpfung der Fälle.

Da ist aber auch der groß angekündigte bundesweite „Blitzmarathon“, der in Stormarn mangels Personal und aufgrund defekter Geräte ausfallen musste. Und da sind die sexuellen Übergriffe beim Ahrensburger Stadtfest, die sich rasend schnell in sozialen Netzwerken nicht nur bundes-, sondern tatsächlich weltweit herumgesprochen haben. Und da ist nun schließlich, als vorläufiger Höhepunkt, Stormarns zweifelhafter Titel als „Kreis der ungeklärten Verbrechen“.

Fälle werfen kein gutes Licht auf die Stormarner Polizei

So unterschiedlich diese einzelnen Fälle auch sind, so erklärbar sie teilweise sein mögen – sie haben dennoch alle eines gemeinsam: Sie werfen kein gutes Licht auf die Stormarner Polizei. Und, was viel entscheidender ist: Sie sind geeignet, das Vertrauen der Bevölkerung in die Handlungsfähigkeit der Sicherheitsbehörden zu erschüttern.

Mit dem Thema Innere Sicherheit kann man Wähler und Wahlen gewinnen. Dafür gibt es genügend Beispiele, wie etwa die Ära Schill in Hamburg. Man kann mit dem Thema vor allem aber auch Wahlen verlieren – siehe die SPD in dem eben genannten Beispiel.

Oppositionsparteien nutzen Thema für Wahlkampf

Die Kieler Landesregierung steht angesichts der immer wieder und immer häufiger diskutierten schlechten Zahlen unter Handlungszwang. Und die Opposition in Form von CDU und FDP hat das Thema offenbar dankbar angenommen und läuft sich für die Wahlen im kommenden Jahr warm.

Der sonst so erfolgsverwöhnte und vor Selbstbewusstsein strotzende Kreis Stormarn gerät beim Thema Kriminalität regelmäßig in die Negativ-Schlagzeilen. Die hiesigen Landtagsabgeordneten aller Parteien sowie die Entscheidungsträger beim Kreis und in den Kommunen sollten schon im eigenen Interesse ihren Einfluss nutzen und daran arbeiten, dass hier endlich spürbare Verbesserungen eintreten.