Grosshansdorf. Spender der Großhansdorfer Orgel erfahren am Sonnabend, 11. Juni, welche Teile sie symbolisch mitfinanzieren.

Sie kommt aus Barcelona, hat 2174 Pfeifen, kostete rund 850.000 Euro und ist von einem wahren Meister seines Fachs erschaffen worden – die Rede ist von der Grenzing-Orgel, dem ganzen Stolz der Kirchengemeinde Großhansdorf. Ende letzten Jahres wurde das prächtige Instrument eingeweiht. An diesem Sonnabend, 11. Juni, gibt in der Auferstehungskirche ein großes Treffen, zu dem sowohl diejenigen eingeladen sind, die die Finanzierung der Orgel durch die Patenschaft einer Orgelpfeife unterstützt haben, als auch alle anderen, die sich das edle Instrument einfach mal genauer anschauen wollen.

Die alte Orgel, im Jahr 1965 gebaut, war stark in die Jahre gekommen, in vielen technischen Aspekten reparatur- und überholungsbedürftig. Daher entschied Hans-Martin Petersen, der Orgelsachverständige der Nordelbischen Kirche, dass sich der Austausch einzelner Teile nicht lohnt und stufte das fast 50 Jahre alte Instrument als nicht erhaltenswert ein.

Projektverein kümmert sich um Finanzierung der Orgel

Petersen empfahl den Großhansdorfern daraufhin drei Orgelbauer. Die Entscheidung fiel auf keinen Geringeren als den aus Norddeutschland stammenden Gerhard Grenzing, der seine Ausbildung zum Orgelbauer in Hamburg absolvierte und 1972 seine eigene Werkstatt in Barcelona gründete. Für seine Leistungen erhielt er vom spanischen Kultusministerium die Silbermedaille für künstlerische Verdienste, wurde im Jahr 2006 außerdem zum Orgelbauer des Jahres gekürt.

Dass Qualität natürlich ihren Preis hat, war auch den Großhansdorfern klar. Deswegen gründeten sie im Juni 2012 den Projektverein „Eine Orgel für Großhansdorf“, der sich fortan um die Finanzierung des neuen Instrumentes kümmern sollte. Seit vier Jahren werben seine Mitglieder um Spenden für die Orgel, organisieren Benefiz-Veranstaltungen und betreiben Öffentlichkeitsarbeit für das Projekt. Mittlerweile ist dadurch ein Betrag in Höhe von rund 710.000 Euro zusammengekommen. Knapp 140.000 Euro sind also noch aufzubringen.

Clemens Rasch spielt jeden Sonntag auf der Grenzing-Orgel

„Wir sind sehr stolz auf die Summe, die bereits zusammengekommen ist“, sagt Clemens Rasch, Kantor, Organist und zweiter Vorsitzender des Projektvereines. „Aber ein bisschen fehlt noch, deswegen darf uns jetzt auf der Zielgeraden nicht die Puste ausgehen.“ Rasch spielt jeden Sonntag auf der Grenzing-Orgel, bezeichnet das Instrument als Meisterwerk. „Der Aufwand hat sich absolut gelohnt“, sagt er.

400 der Pfeifen sind bereits an mehr als 100 Paten vergeben worden. Wo genau sich die Pfeifen der Paten befinden und wie sie klingen, wird den Spendern beim Treffen an diesem Wochenende gezeigt. Zu hören sind ganze Liedern, deren Töne in Form von Patenschaften erworben wurden und spontan arrangierten Melodien, die die vergebenen Pfeifen beinhalten.

Noch sind Patenschaften frei

Wer noch eine Patenschaft für eine der Pfeifen übernehmen will, kann das noch am selben Abend machen. Paten erhalten eine Urkunde und eine Spendenbescheinigung. Sortiert nach Größe und Klangfarbe sind die Pfeifen in neun verschiedene Preiskategorien eingeteilt. Eine Patenschaft für eine der kleinsten Pfeife kostet 25 Euro. Für eine der größten muss man deutlich tiefer in die Tasche greifen: Die Kosten liegen hier bei 3500 Euro.

„Paten treffen Pfeifen“ Sonnabend, 11. Juni, 18.00 Uhr, Auferstehungskirche Großhansdorf, Alte Landstraße 20, Eintritt frei, Infos zu Patenschaften bei Georg Dukek (0151/14 1 7 75 07) und im Internet (orgelfuergrosshansdorf.de)