Bargteheide. Bargteheider Verschönerungsverein bringt sein Wanderheftneu heraus. Die neun Routen eignen sich auch für Radfahrer.

Wie können Bargteheider ihre Heimatstadt und die Umgebung am besten kennenlernen? Beim Wandern, das steht für den Verschönerungsverein (VVB) außer Frage. Deshalb bringt er das 36-seitige Heft „Wandern rund um Bargteheide“ neu heraus. Autor Werner Papist hat neun Routen mit einer Länge von vier bis zwölf Kilometern überarbeitet.

„Auf allen Wegen hat sich etwas verändert“, sagt der 65-Jährige, der auch schon die jüngste Ausgabe der Broschüre im Jahr 2008 betreut hat. Seit 1971 arbeitet der Verein an dem Rundwandernetz. Im Jahr 2000 wurde der Lokomotivenweg (Papist: „Die Strecke führt an der Bahnlinie Hamburg-Lübeck entlang“) vom Bornberg nach Delingsdorf eröffnet. 2010 kam der Gewerbeweg durch das Industriegebiet hinzu. „Dort ist es viel grüner, als man vielleicht annimmt“, sagt Werner Papist, „mit einem der schönsten Wanderwege in der Umgebung.“

Eine Übersichtkskarte soll zur Orientierung dienen

Alle neun Routen beginnen und enden an der alten Wasserpumpe am Marktplatz. Dort ist auch eine Übersichtskarte, auf der sich die Wanderer orientieren können. Eine zweite Tafel steht am Malepartus-Gelände am Tremsbütteler Weg. „Selbstverständlich sind die Strecken genauso gut für Radfahrer geeignet“, sagt Papist.

Um die Schilder und Symbole an den einzelnen Wegen kümmert sich der Verschönerungsverein, allen voran Werner Papist und sein Mitstreiter Hans Kaczor. „Ohne sein handwerkliches Geschick wäre ich aufgeschmissen“, sagt Papist lächelnd. Die beiden Männer werden wohl noch den Rest des Jahres unterwegs sein, um alle Wegweiser auf den neuesten Stand zu bringen.

Wanderer erhalten Infos über Natur, Plätze und Häuser

Ob auf dem Raben- oder Schlossweg, dem Pilz- oder Schwanenweg: Auf allen Strecken erleben die Wanderer nicht nur Felder, Wälder, Bäche und Seen, sondern erfahren auch Wissenswertes über Plätze und Häuser. So gehörte das heutige Rathaus bis 1957 dem Zahnarzt Dr. Meyer-Bothling. Dann kaufte die Gemeinde das Gebäude und zog mit der Verwaltung ein. 2005 kam der Neubau hinzu.

Der Autor zeichnet auch die Geschichte des Jagdschlosses Malepartus nach. 1909 ließ der Zuckerhändler Neubauer das Gebäude in dem Wald errichten. Nach mehreren Besitzerwechseln übernahm die Reichspost 1936 das Parkgelände. Bis 1990 war dort eine Lehrstätte der Post. 2003 kaufte die Familie Steinbuck das Anwesen.

Bargteheider verraten Lieblingsplätze

Einer der Lieblingsplätze von Werner Papist, der seit fast vier Jahrzehnten in Bargteheide wohnt, liegt am Lokomotivenweg. Es ist der 58 Meter hohe Bornberg, der einen weiten Blick in die Ferne ermöglicht. Ottmar Engelke, Vorsitzender des Verschönerungsvereins, hat noch einen zweiten Tipp: den Unterstand am Ahornblattweg in Richtung Jersbek, den der VVB 2006 gestiftet hat. „Das ist ein idealer Rastplatz“, sagt er.

Der Jersbeker Eiskeller liegt am Ahornblattweg. Er wurde 1736 erbaut und 1998 nach einem Brand von Grund auf  erneuert
Der Jersbeker Eiskeller liegt am Ahornblattweg. Er wurde 1736 erbaut und 1998 nach einem Brand von Grund auf erneuert © Birgit Schücking

Dass die Wanderbroschüre gut ankommt, hat Engelke am Sonntag im Heimatmuseum persönlich erfahren. Dort verteilte er die druckfrischen Exemplare. Über eine Reaktion freute sich der 74-Jährige, der ursprünglich aus Berlin stammt und seit 1990 Bargteheider ist, besonders: „Ein Besucher war so begeistert, dass er spontan in unseren Verein eingetreten ist.“

Infos rund um den Verschönerungsverein und das Heft

„Wandern rund um Bargteheide“ beschreibt neun Routen über vier bis zwölf Kilometer. Die 2000 Exemplare liegen im Rathaus (Rathausstraße 24–26), Stadthaus (Am Markt 4) und Heimatmuseum (Hamburger Straße 3) aus.

Ein Download ist über die Seite www.vvb-bargteheide.de (Menüpunkt „Was wir machen.../Wanderwege“) möglich.

Gegründet wurde der Verschönerungsverein Bargteheide im September 1951. Heute hat er rund 500 Mitglieder.

Die Niederdeutsche Laienspielgruppe kam 1976 hinzu. Das Heimatmuseum (sonntags 16 bis 18 Uhr) ist seit 1977 neben dem Kleinen Theater.

Der Jahresbeitrag iegt bei sieben Euro. Beitrittsformulare auf der Homepage.