Reinbek. Fraktion ist mehrheitlich für Feuerwehr-Standort am Mühlenredder, die Stadtverordneten aber nicht. Heftige Diskussionen.

In der Reinbeker SPD rumort es. Die Genossen streiten darüber, wie sie sich in der Standortfrage für den Bau einer neuen Feuerwache positionieren. Am Dienstag veröffentlichte die Fraktion eine Pressemitteilung (wir berichteten). Darin heißt es: „Die SPD-Fraktion bleibt dabei: Der beschlossene Standort am Mühlenredder wird von uns nicht infrage gestellt.“ Allerdings muss noch der Bebauungsplan geändert werden. Darüber entscheiden die Stadtverordneten. Davon gibt es acht mit SPD-Parteibuch. Vier von ihnen sind nach Abendblatt-Informationen gegen den Mühlenredder, einer ist neutral – es gibt also eine Mehrheit gegen den Standort.

Weil die SPD-Fraktion aber mehr Mitglieder als die Partei Stadtverordnete hat und es in ihr einen Mühlenredder-Befürworter mehr als -Gegner gibt, ist die Pressemeldung zwar inhaltlich nicht falsch, für Unmut bei einigen Genossen sorgt sie trotzdem. Weil damit nicht das Stimmungsbild bei den entscheidenden Personen abgebildet werde, heißt es.

Bei der Fraktionssitzung am Montagabend soll es heftige Diskussionen gegeben haben. Der zweite stellvertretende Fraktionsvorsitzende Baldur Schneider sagt: „In Sachen Feuerwehr gibt es bei uns zwei Lager.“ Zudem bestätigte er dem Abendblatt, dass es unter den SPD-Stadtverordneten keine Mehrheit für den Grandplatz am Mühlenredder gebe.

Über den Standort wurde in Reinbek jahrelang gestritten. Nach dem Beschluss für den Mühlenredder kamen bei vielen Politikern zuletzt wieder Zweifel auf. Sie fürchten zu hohe Kosten, favorisieren Standorte wie den Kampsredder oder den städtischen Betriebshof. Dort ist allerdings die Hilfsfrist nicht einzuhalten. Bürgermeister Björn Warmer lässt sich jetzt vom Innenministerium rechtlich beraten und klären, ob die Hilfsfrist oder die Kostenfrage mehr wiegt. Derzeit gibt es unter den 31 Stadtverordneten keine Mehrheit für eine B-Plan-Änderung am Mühlenredder.