Barsbüttel. Ernte in Barsbüttel beginnt. Die anderen Bauern im Kreis rechnen in den kommenden Wochen mit dem Verkauf des edlen Stangengemüses.

Der erste erntefrische Stormarner Spargel kommt auf den Tisch. Auf den acht Hektar großen Feldern des Hofes Soltau im Barsbüttler Ortsteil Stemwarde sind seit Donnerstag 17 Erntehelfer damit beschäftigt, das edle Gemüse zu stechen. Am Freitag wurden die ersten Stangen im Hofladen verkauft. „Darauf habe ich mich schon seit Tagen gefreut“, sagt Spagelbauer Bastian Soltau, der stolz die ersten Köpfe zeigt, die aus dem Erddamm gucken.

Bei den anderen Bauern im Kreis dauert es noch, bis der Spargel geerntet werden kann. Timo Posewang, der den Hof Posewang in Oststeinbek betreibt, rechnet erst Ende April/Anfang Mai mit dem ersten Spargel auf seinen Felder. „Es ist einfach noch zu kalt“, sagt der Landwirt. Das edle Stangengemüse brauche mehr Wärme. „Nachts darf es nicht kälter als zehn Grad Celsius sein“, sagt Posewang, der in der Nacht zu Freitag lediglich zwei Grad auf seinen Feldern gemessen hat.

Spezialfolie macht Wachstum etwas wetterunabhängiger

Um etwas wetterunabhängig zu sein und das Wachstum zu beschleunigen, greifen Bauern wie Bastian Soltau zu einer Spezialfolie. Auf der einen Seite ist diese schwarz, auf der anderen weiß. Zu Beginn der Saison werden die Dämme auf den Feldern mit der schwarzen Seite nach oben bezogen. „Dann speichert die Erde die Wärme. Unter der Folie heizt es sich quasi auf“, sagt Soltau.

In den kommenden Monaten drehen die Landwirte die Folie um. Die weiße Seite schützt das Gemüse vor der Sonne. „Hitze mag der Spagel wiederum auch nicht“, sagt Soltau.

Polnische Erntehelfer werden zur Ernte gebraucht

Timo Posewang möchte die Folie in etwa zwei Wochen auf seinen dreieinhalb Hektar großen Spargelfeldern ausbreiten. Sobald die Stangen die richtige Größe haben, engagiert er sieben Erntehelfer aus Polen.

Matthias Beeck, der auf rund 16 Hektar Spargel im Hamberge anbaut, rechnet in etwa zehn Tagen mit der ersten Ernte. Auch er wird wie die Kollegen in Stormarn polnische Erntehelfer beschäftigen. „Erstmals werden bei mir auch Helfer aus Rumänien dabei sein“, sagt Beeck, der 24 Arbeiter beschäftigen wird.

Auch Heino Doose, der im Steinburger Ortsteil Sprenge Spargel anbaut, rechnet erst Ende April mit den ersten Stangen auf seinem Feld.

Der Preis liegt zwischen fünf und 14,70 Euro pro Kilo

Ob es dieses Jahr eine gute Ernte wird, können die Spargelbauern im Kreis noch nicht abschätzen. „Wir müssen abwarten, wie der Mai wird. Ist dieser schön sonnig, kommen wir auf sechs bis sieben Tonnen am Ende der Saison“, sagt Timo Posewang. In schlechten Jahren ist der Bauer froh, wenn er vier Tonnen ernten kann.

Deswegen kann er jetzt auch noch nicht sagen, was ein Kilogramm auf seinem Hof kosten wird. „Aber ich denke, dass der Spargel nicht teurer als im Vorjahr wird“, sagt Posewang.Auch Matthias Beeck geht davon aus, dass der Preis konstant bleibt. „Es hängt natürlich von der Menge ab, die wir ernten“, sagt der Betreiber des Spargelhofes Beeck.

Auf dem Hof Soltau in Barsbüttel kostet das Kilo je nach Qualität zwischen fünf und 14,70 Euro. Auch in Delingsdorf gibt es bei Glantz seit Freitag den ersten Spargel. „Wir bekommen erntefrischen Spargel von einem Bauern aus Niedersachsen“, sagt Jörg Meyer vom Erdbeerhof Glantz. Je nach Sorte kostet dort das Kilo zwischen 9,90 und 11,90 Euro.

Die Spargelsaison dauert bis zum Johannistag am 24. Juni. Dieser Tag wird von den Bauern auch Johanni genannt. „Bis dahin können wir den Spargel ernten“, sagt Timo Posewang. Triebe, die nach Johanni kommen, werden von den Bauern stehen gelassen. „Das ist die Phase, in der der Spargel für das kommende Jahr Kraft sammelt“, so Posewang und fügt hinzu: „Würden wir diesen ernten, fällt die nächste Ernte nicht gut aus.“

Sobald die Köpfe ans Tageslicht kommen, färben sie sich blau, später grün. „Ist der Spargel etwa 30 bis 40 Zentimeter aus der Erde heraus, entfaltet sich das Spargelkraut. Es sieht dann so aus, als ob auf den Feldern kleine Bäume stünden“, sagt der Bauer aus Oststeinbek. Bis Oktober bleibt das Spargelkraut stehen. Dann färbt es sich braun.

Die Landwirte mähen es ab und pflügen es in die Erde. „Das verrottet im Winter und wirkt wie Dünger“, sagt Posewang. Im Winter braucht der Spargel dann frostige Tage, Bauern sprechen vom Kältereiz. Wird es ab Februar allmählich wärmer, sind es die besten Voraussetzungen für eine gute Ernte – damit das Stangengemüse im April erneut seine Köpfe aus der Erde steckt.

Am liebsten essen die Spargelbauern das Stangengemüse ganz klassisch mit Holsteiner Katenschinken, Kartoffeln und Sauce Hollandaise oder Butter.

Hier gibt es frischen Spagel zu kaufen

Hof Soltau in Barsbüttel (Meienfelde 2, Stemwarde), Tel. 040/710 65 34, Mo bis Fr von 9 bis 18.30 Uhr, Sa bis 16 Uhr, So bis 13 Uhr, Verkauf ab sofort, www.spargel-heidelbeeren.de

Hof Posewang in Oststeinbek (Heidstücken 1) Oststeinbek, Tel. 040/71 11 65, Mo bis Fr von 8 bis 12.30 und 14 bis 18 Uhr, Sa 8 bis 12.30 Uhr, in der Spargelzeit So von 10 bis 12 Uhr, Verkauf ab ca. Ende April, www.hof-posewang.de

Spargelhof Beeck in Hamberge (Eichenweg 6), Tel. 0451/89 13 48, Mo bis Sa von 9 bis 18 Uhr, So bis 15 Uhr, Verkauf ab Mitte April, www.spargelhof-beeck.de

Oher Hofladen in Reinbek (Große Straße 50), Tel. 04104/804 54, Mo bis Fr 9 bis 18 Uhr, Sa bis 14 Uhr, So bis 13 Uhr, Verkauf ab Ende April

Landwirt Heino Doose in Steinburg (Dorfstraße 11, Sprenge), Tel. 04534/ 551, täglich von 9 bis 12 Uhr, Mo bis Fr auch 15 bis 18 Uhr, Verkauf ab ca. Anfang Mai

Erdbeerhof Glantz in Delingsdorf (Hamburger Straße 2 a), Tel. 04532/202 40, täglich von 8 bis 19 Uhr, Verkauf bereits gestartet, www.glantz.de

Bauernladen Dölger in Reinfeld (Binnenkamp 28), Tel. 04533/79 12 44, Di bis Fr 6 bis 18 Uhr, Sa bis 13 Uhr, So bis 11 Uhr, Verkauf ab Ende April, www.bauernladen-doelger.de