Bad Oldesloe. Der Rechtsanwalt aus Bargteheide setzt sich mit 52:6 Stimmen gegen die Überraschungs-Kandidatin Gabriele Huhn aus Reinfeld durch.

Gerechnet hat damit wohl niemand: Als Claus Brandt, Vorsitzender der Stormarner CDU und Wahlleiter bei der Nominierung des Landtagskandidaten für den Wahlkreis Stormarn-Nord, nach weiteren Kandidaten fragte, hob sich zögerlich eine Hand. Bis dahin einzig bekannter Interessent: Claus Christian Claussen, Fraktionsvorsitzender der CDU und stellvertretender Vorsitzender der CDU in Bargteheide.

Die Hand gehörte Gabriele Huhn, 53, Vorsitzende der Christdemokraten in Reinfeld. Damit wurde aus einer rein obligatorischen Wahl eine richtige Abstimmung. An der Favoritenrolle Claussens änderte sich dadurch freilich nichts. Der Rechtsanwalt erhielt 52 Stimmen der wahlberechtigten Parteimitglieder und damit fast 90 Prozent, seine überraschend aufgetauchte Kontrahentin ergatterte die Stimme von sechs Wählern.

„Ich war sehr unsicher, ob ich mich zur Verfügung stellen soll“, sagte sie 53-Jährige bei ihrer Vorstellung. Dazu entschlossen habe sie sich, als sie erfuhr, dass Kirstin Krochmann entgegen der ursprünglichen Planung nicht antreten werde. „Ich finde, dass wir in der Nord-CDU mehr Frauen brauchen.“

Claus Christian Claussen ist bei der Landtagswahl 2017 für Stormarn Nord nominiert

Doch dieses Argument reichte nicht aus, um die Parteimitglieder zu überzeugen. Claus Christian Claussen ist bei der Landtagswahl 2017 für Stormarn-Nord und seine Partei als Kandidat nominiert und wird damit den Platz des Bargteheiders Rainer Wiegard einnehmen, der sich nicht erneut zur Verfügung stellte und seinen Parteifreund unterstützte.

„Ich glaube, dass ich bewiesen habe, mit Herz und Verstand politisch gestalten zu können“, sagte Claussen nach der Wahl. Seine politische Arbeit in seiner Heimatstadt Bargteheide werde er erheblich reduzieren, aber weiterhin als Anwalt tätig bleiben. Der 54-Jährige ist 1975 in die Junge Union eingetreten und war deren stellvertretender Kreisvorsitzender. „Wir werden schlecht regiert, und das müssen wir dringend ändern“, so der Politiker. Beispielhaft dafür seien Verzögerungen beim Autobahnbau oder die steigende Kriminalität in Stormarn. Auch bei der Bildungs- und Finanzpolitik sehe er Handlungsbedarf.

Unter den Gästen war auch Gero Storjohann, Bundestagsabgeordneter für den Wahlkreis Segeberg-Ost, der dem Landtagskandidaten als erster gratulierte.