Ahrensburg. Politiker beschließen Anhandgabe des Ahrensburger Filetgrundstücks. Jetzt muss geplant werden

Nach Jahren gefühlten Stillstands scheint endlich Tempo in die Entwicklung des Grundstücks an der Alten Reitbahn in Ahrensburg zu kommen. Die Stadtverordnetenversammlung hat beschlossen, dass die Melchers Group eine Anhandgabe für das begehrte städtische Grundstück bekommt. Der Projektentwickler hat nun bis zum 30. Juni 2017 Zeit, seine Pläne für die Bebauung detailliert zu entwickeln und einen Kaufvertrag mit der Stadt auszuhandeln.

Zur Erinnerung: Ahrensburgs Bau- und Planungsausschuss hat am 17. Februar eine Vorentscheidung zugunsten der Melchers Group getroffen, die auf der Alten Reitbahn eine gemischte Wohnbebauung (inklusive 25 Prozent sozialem Wohnraum) mit Einzelhandel plant. Das Konzept des Bremer Investors sieht vor, dass der Edeka-Markt an der Bahnhofstraße in den Neubau an der Reitbahn umzieht. Anstelle des Edeka-Marktes beim Bahnhof will Melchers danach ein Kino bauen, das die Kinokette K-Motion betreiben soll.

Eine etwas verschachtelte Planung, deren Feinheiten und zeitliche Abläufe genau ausgearbeitet werden müssen – in beiderseitigem Interesse. Die Stadt will die Gewähr, dass das Projekt inklusive der Folgeplanung des Kinos wie angekündigt umgesetzt wird. Der Investor braucht eine realistische Kalkulation für das Bauvolumen und den wirtschaftlichen Betrieb, um einen angemessenen Kaufpreis auszuhandeln.

Die Anhandgabe schafft einerseits genügend Zeit, dass Melchers die Reitbahn entwickelt, andererseits forciert sie durch die Terminvorgabe das Bauprojekt. Was nach einer Win-Win-Situation klingt.

„Mit der Anhandgabe geht die Stadt keine rechtliche Bindung in Sachen Kaufvertrag ein“, sagt Justiziar Thomas Reich. Der Investor wiederum ist für die Laufzeit der Anhandgabe dagegen abgesichert, dass das Grundstück an einen Dritten veräußert wird – er kann also in Ruhe planen, idealerweise in enger Abstimmung mit Ahrensburgs Stadtplanern. Das Ergebnis muss Verwaltung und Politik überzeugen, damit es zum Grundstücksverkauf kommt. Die Anhandgabe ist ein übliches Verfahren vor dem Verkauf städtischer Grundstücke – Ahrensburg nutzte es zum Beispiel vor mehr als fünf Jahren beim Lindenhof. Dass dort noch immer nicht gebaut wurde, muss kein schlechtes Omen sein.