Glinde. Während der Aktionswochen organisieren Vereine, Initiativen und Institutionen viele Veranstaltungen. Höhepunkt ist ein großes Fest.
Um ein Zeichen gegen Fremdenfeindlichkeit zu setzen, beteiligen sich viele Vereine, Initiativen und Institutionen der Stadt Glinde mit einer Reihe von Veranstaltungen an den „Internationalen Wochen gegen Rassismus“. Den Höhepunkt bildet das große Fest „Glinde feiert im Spiegel der Kulturen“, bei dem Einheimische mit denjenigen zusammen feiern sollen, die ursprünglich woanders herkommen. „Bei dieser Veranstaltung sollen die Menschen Erfahrungen austauschen und über ihr Leben in der Stadt Glinde sprechen“, sagt Marlies Lehmann, die Leiterin der Glinder Volkshochschule (VHS). „Egal ob sie vor 20 Jahren oder zwei Monaten hierher gekommen sind.“
Die Internationalen Wochen gegen Rassismus werden alljährlich bundesweit rund um den 21. März, dem Internationalen Tag gegen Rassismus, organisiert. In Glinde wirken in diesem Jahr unter anderem die VHS, die Sönke-Nissen-Park Stiftung, die Bürgerinitiative „Glinde gegen rechts“, der Verein Flüchtlingshilfe Glinde und die Initiative „Menschlichkeit und Toleranz“ (M.u.T.) an den Aktionswochen mit.
Folk- und Blues-Konzert vor umstrittenen Tønsberg-Laden
Los geht es am Sonnabend, 12. März, mit einem Folk- und Blues-Konzert, das die Bürgerinitiative „Glinde gegen rechts“ veranstaltet. Das Duo Nomi&Mac und die Gitarrengruppe Einklang treten von 13 bis 15 Uhr vor dem umstrittenen Tønsberg-Laden (Möllner Landstraße 37c) auf, der die bei Neonazis beliebte Kleidermarke „Thor Steinar“ verkauft. „Glinde gegen rechts“ protestiert seit mehr als vier Jahren gegen das Geschäft. Während der Aktionswochen hält die Bürgerinitiative täglich, immer von 16 bis 18 Uhr, eine Mahnwache direkt vor dem Tønsberg-Laden ab.
Auch der Verein Flüchtlingshilfe Glinde lädt zu Veranstaltungen ein. Nämlich zu zwei Sonntagstreffen am 13. und am 20. März, jeweils von 17 bis 19 Uhr. Im Gemeindesaal der evangelischen Kirche (Willinghusener Weg 69) besteht dann die Möglichkeit, mit Flüchtlingen ins Gespräch zu kommen, miteinander zu essen, zu spielen und zu singen.
Gesang- und Tanzabend im Guthaus Glinde
Musikalisch geht es mit zwei Terminen der Sönke-Nissen-Park Stiftung weiter. Jeweils mittwochs am 16. und 23. März lädt die Stiftung zu einem Gesang- und Tanzabend ins Gutshaus Glinde (Möllner Landstraße 53) ein. Die Veranstaltungen, die unter dem Motto „Lieder aus aller Welt – Singen und Tanzen“ stehen, beginnen jeweils um 10 Uhr und enden um 11.30 Uhr. Der Eintritt ist an beiden Tagen frei.
Am Sonnabend, 19. März, ist es dann soweit – das große Fest, das den Kern der Terminreihe ausmacht, beginnt um 15 Uhr im Glinder Bürgerhaus (Markt 2). Schirmherr des Projektes ist Bürgermeister Rainhard Zug. „Das Besondere an diesem Fest ist, dass es von allen gemeinsam organisiert ist“, sagt er. Im Laufe des Jahres kümmern sich die Vereine und Institutionen um ihre eigenen Bereiche, so der Bürgermeister. „Für diese Veranstaltung kommen dann alle zusammen. Das ist toll.“
Die Gitarrengruppe Einklang hat einen chilenischen Dozenten
Auch an dem Fest selbst gibt es eine Besonderheit, erklärt VHS-Leiterin Lehmann: „Möglichst alle Gäste sollen Dinge mitbringen, die sie an ihre Heimat erinnern.“ Während der Feierlichkeiten werden diese Erinnerungen auf einem Tisch ausgestellt. „Dadurch wird die Veranstaltung besonders bunt“, sagt Lehmann. Und auch sonst gibt es für Gäste viele Möglichkeiten, sich selbst an dem Projekt zu beteiligen. „Wer möchte, kann eigenes Essen oder Musik mitbringen“, sagt Annika Leske von der Aktion M.u.T.. Live-Musik gibt es aber auch. „Die Gitarrengruppe Einklang hat einen chilenischen Dozenten“, sagt Lehmann. „Die sind also auf internationale Musik eingespielt.“ Außerdem bietet die Stadtbücherei einen Mal- und Spiel-Stand für Kinder und Bücher auf arabisch an.
Als Fest im Sinne einer Party betrachten die Organisatoren die Veranstaltung nicht. Der Hintergedanke sei ein anderer, so Leske. „Es soll ein Basar der Möglichkeiten sein.“ Silke Löbbers vom Gemeinschaftszentrum Sönke-Nissen-Park Stiftung ergänzt: „Vorurteile können nur abgebaut werden, indem Begegnungen geschaffen werden. Und mit diesem Fest möchten wir genau dafür Platz bieten.“