Ahrensburg. Der Verein Heimat übergibt das renovierte Gebäude von St. Johannes in Ahrensburg an die Stadt. 22 Wohnräume für 45 Flüchtlinge.
Das ehemalige Gemeindehaus und Pastorat der St. Johanneskirche in Ahrensburg hat eine neue Funktion: Demnächst werden dort Flüchtlinge untergebracht. Am Montag hat der Eigentümer, der Ahrensburger Verein Heimat, das Gebäude zu diesem Zweck an die Stadt übergeben. Diese hat es für fünf Jahre vom Verein gemietet. Der Verein Heimat hatte Gemeindehaus und Pastorat erst im Dezember vergangenen Jahres von der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde Ahrensburg gekauft.
„Für uns schließt sich damit ein Kreis“, sagte Jürgen Wahl, Vorsitzender des Vereins Heimat, bei der Übergabe der Schlüssel an Arno Petersen, Leiter der Zentralen Gebäudewirtschaft der Stadt Ahrensburg. „Der Verein Heimat wurde 1949 gegründet, um Flüchtlingen und Vertriebenen aus den deutschen Ostgebieten zu helfen. Nun helfen wir wieder den Flüchtlingen, die nach Deutschland kommen.“ Der Verein baut und vermietet Wohnungen für sozial Schwache. Im ehemaligen Gemeindehaus und Pastorat der St. Johanneskirche an der Rudolf-Kinau-Straße stehen der Stadt nun 22 Wohnräume für die Unterbringung von rund 45 Flüchtlingen zur Verfügung, dazu kommen sechs Bäder mit Duschen und drei Küchenräume. Die Wohn- und Nutzfläche beträgt 600 Quadratmeter.
Schimmel musste beseitigt und Zwischenwände eingezogen werden
Vor der Übergabe wurden Gemeindehaus und Pastorat vom Verein Heimat renoviert. „Wir mussten unter anderem Schimmelbefall beseitigen, Zwischenwände einziehen und zusätzliche Bad- und Küchenräume einrichten“, sagt Andreas Berwing vom Ahrensburger Architekturbüro Westphal+Berwing. Die Kosten für die Renovierung betrugen rund 160.000 Euro.
In der Vergangenheit war die Zukunft von Gemeindehaus und Pastorat innerhalb der evangelisch-lutherischen Kirchengemeinde ebenso umstritten wie das Schicksal der St. Johanneskirche, die zeitweise entwidmet werden sollte. Bei der Übergabe herrschte nun Harmonie. Jürgen Wahl vom Verein Heimat dankte der Kirche für die „vertrauensvolle Zusammenarbeit“. Und Hans-Peter Hansen vom Förderverein St. Johannes lobte den Verein Heimat gegenüber dem Abendblatt für die „große Hilfe“, dass der Förderverein auch zukünftig die Toiletten im Gemeindehaus für seine Veranstaltungen in der Kirche nutzen darf.
Wann die ersten Flüchtlinge in das Gebäude einziehen werden, steht laut Stadtverwaltung noch nicht fest, derzeit laufen noch restliche Erdarbeiten. Die Stadt Ahrensburg rechnet damit, dieses Jahr etwa 400 Flüchtlinge aufnehmen zu müssen.