Ahrensburg. Pläne für Neubauprojekte stoßen bei Politikern weitgehend auf Zustimmung. Parteien wollen sich bis Mitte Februar entscheiden.
Die Ahrensburger Kommunalpolitiker nehmen die Pläne für den Bau einer Brauerei und eines Kino-Centers zum großen Teil sehr positiv auf. In beiden Projekten sehen alle Parteien die Chance, die 34.000-Einwohner-Stadt weiter zu beleben. Die Grönwohlder Brauerei möchte, wie berichtet, auf dem ehemaligen Rohrbogenwerk an der Bogenstraße ein Brauhaus mit Gastronomie, Bühnen und Biergarten bauen. Für das Kino gibt es zwei Interessenten: Einer will es am Bahnhof auf dem Areal des Edeka-Supermarktes errichten; der andere auf der als Parkplatz genutzten Alten Reitbahn an der Stormarnstraße.
„Von dem, was wir bisher gesehen haben, sind wir sehr angetan“, sagt der CDU-Fraktionsvorsitzende Tobias Koch. Bei ihrer Sitzung am 16. Februar wollen die Christdemokraten ihre Marschroute festlegen. „Gerade beim Kino wollen wir zügig entscheiden“, sagt Koch. Wünschenswert sei eine breite politische Mehrheit für einen Entwurf, damit ein Neubau zügig umgesetzt werde. „Sensationell“ findet Koch die Brauerei-Idee. „So etwas fehlt in unserer Stadt“, sagt er. „Das würde auch mit den dort geplanten Handwerkerhöfen harmonieren.“
In der SPD kommen die Brauerei-Pläne ebenfalls gut an. „Das passt gut ins Gewerbegebiet“, sagt Fraktionschef Hartmut Möller. „Und der Wunsch der Stadtentwickler nach kultureller Nutzung wird ebenfalls erfüllt.“ Über die Kinopläne wollen die SPD-Politiker noch genauer reden, ehe sie sich für eine Variante entscheiden.
Ähnlich sehen das die Grünen. „Beide Kino-Entwickler haben sich bei uns vorgestellt“, sagt der Stadtverordnete Jörg Hansen. „Bei der nächsten Sitzung Anfang Februar wollen wir uns entscheiden.“ Dann gehe es auch um die Brauerei.
Noch viele offene Fragen bezüglich Kino-Projekten
Die erntet grundsätzlich auch bei der Wählergemeinschaft Ahrensburg für Bürgermitbestimmung (WAB) Zustimmung. „Fürs Rohbogenwerk gab’s ja reichlich Visionen, von der alternativen Schule übers Kulturzentrum bis zu Handwerkerhöfen“, sagt der Stadtverordnete Peter Egan. „Jetzt scheint das mit der Bauvoranfrage konkreter zu sein.“ Grundsätzlich sei der Ansatz aber gut.
Bei beiden Kino-Projekten sieht die Wählergemeinschaft dagegen noch reichlich offene Fragen. Der „einfache Zweckbau“ am Bahnhof stößt bei Egan auf wenig Begeisterung, außerdem hält er die Zahl der 70 Parkplätze für zu gering. Auch beim Entwurf für die Alte Reitbahn erwartet er Antworten, etwa zur Verkehrsbelastung. „Und weil dort Kino, Supermarkt, Einzelhandel und Wohnen in Kombination geplant sind ist die Frage, wie groß die Gebäude tatsächlich werden.“
Klar ablehnend steht der FDP-Fraktionsvorsitzende Thomas Bellizzi dem Kino-Entwurf am Bahnhof gegenüber. „Die von uns gewünschte Erweiterung des Parkhauses wurde gar nicht berücksichtigt“, sagt er. „Das ist aber ein Ausschlusskriterium.“ Dagegen klinge die Brauerei-Idee „super“. Das meint auch Axel Strehl, Landesvorsitzender des Hotel- und Gaststättenverbands Dehoga: „Das wäre eine Bereicherung des Angebots in der Stadt.“
Das Bauamt im Rathaus prüft jetzt die Folgen der Projekte für Städtebau, Verkehr und Einzelhandel. Zum Bauausschuss am 17. Februar könnte eine Kino-Empfehlung vorliegen.