Bargteheide. Regisseur Detlev Buck aus Nienwohld ist großzügig: Bedürftige bekommen 200 Karten für „Bibi & Tina“ im Bargteheider Kino.

Schon eine Stunde bevor es losgeht, herrscht Trubel rund um das Cinema Paradiso in Bargteheide. Bargteheides Flüchtlingsbeauftragte Ulrike Meyborg und ein Team von Helfern haben sich neonfarbene Warnwesten übergezogen, um auf sich aufmerksam zu machen. Sie verteilen Kino-Freikarten an Bedürftige. 200 Karten stehen für den neuen Bibi & Tina Film „Mädchen gegen Jungs“ von Regisseur Detlev Buck zur Verfügung.

Der Nienwohlder ist Pate der Aktion des Kopernikus-Gymnasiums „Schule ohne Rassismus“ und engagiert in der Flüchtlingshilfe. Er übernimmt die Kosten für die Freikarten-Aktion im Bargteheider Kino. „Es ist gut, alles zu mischen, vielfältig zu bleiben“, sagt Buck und spielt in der für ihn typisch norddeutschen Art sein Engagement herunter. „Die Flüchtlingsarbeit, die hier geleistet wird ist großartig.“ Hauptsache, der Film gefällt den Zuschauern und sie haben Spaß, so Bucks Anliegen. „Wenn dem so ist“, verspricht er dem Publikum, „komme ich wieder.“

Auch Sozialhilfeempfänger nahmen die Einladung wahr

Im Vorraum stehen noch viele kleine Besucher mit Tränen in den Augen und warten. Sie haben keine Karten mehr bekommen. Denn schnell sind die 344 Plätze belegt. Die Stimmung ist fröhlich und erwartungsvoll.

„Ich freue mich besonders, dass auch Sozialhilfeempfänger die Einladung angenommen haben“, sagt Ulrike Meyborg. Unkompliziert wurden die Freikarten verteilt. Auch eine DaZ-Klasse (Deutsch als Zweitsprache) aus Bad Oldesloe ist gekommen. „Es ist der erste Kinobesuch für die Kinder. Sie haben sich alle schick gemacht“, sagt Sabine Prinz, Leiterin der Stadtschule.

Ein Kinobesuch, ohne die Sprache zu verstehen, geht das überhaupt? „Der Film ist leicht, bunt und für Familien geeignet“, sagt Buck. „Selbsterklärend, mit viel Musik und mit der emanzipierten Bibi total aktuell.“