Ahrensburg. Es ist sehr nützlich, hat aber auch Suchtpotenzial. Wir müssen aufpassen, dass das Smartphone unser Leben nicht komplett vereinnahmt.
Mittlerweile ist das Smartphone für uns zu einem unverzichtbaren Gegenstand geworden. Jeder zweite Deutsche ist schon im Besitz eines solchen Geräts. Ist das denn wirklich nötig?
Eigentlich ist das Smartphone aus unserem Leben gar nicht mehr wegzudenken. Besonders aus dem Leben von Jugendlichen und Kindern, die ja schon damit aufwachsen. Wir kommunizieren fast nur noch auf diesem Weg. Wir schreiben jemanden an – und bekommen meist schon fünf Minuten später eine Antwort.
Im Durchschnitt guckt der Deutsche 88 Mal am Tag auf sein Handy. Das sind ungefähr 2,5 Stunden täglicher Gebrauch. Über WhatsApp kann man durch eine Nachricht schon ganze Gruppen erreichen und ganz schnell Absprachen treffen. Organisatorisch gesehen ist dies sehr praktisch. Aber nicht nur das: Man kann ganz leicht täglichen Kontakt mit Leuten haben, die man sonst selten sieht. Kinder können ihre Eltern leicht erreichen, wenn diese unterwegs sind. Auch anders herum, wenn sich die Eltern Sorgen machen, reicht ein Anruf oder eine Nachricht. Bei Notfällen kann schnell für Rettung gesorgt werden. Ein Anruf bei der Polizei oder der Feuerwehr reicht, und das geht sogar ohne Guthaben auf dem Handy.
Im Großen und Ganzen hat das Smartphone viele Funktionen und erspart so das Mitnehmen von anderen Geräten, zum Beispiel einer Kamera. Es ist möglich, immer und überall alles festzuhalten, durch Fotos oder Videos. Oder auch die Musik: Man kann immer und überall Musik hören und sich seine eigenen Playlists erstellen. Außerdem haben Autofahrer, Radfahrer und Fußgänger mit der entsprechenden App immer ihr mobiles Navigationsgerät dabei. Auch eine Taschenlampe ist immer dabei und sehr praktisch, gerade in der dunkleren Jahreszeit.
Ein Smartphone ist wie Markenkleidung – und führt zu einer Konkurrenz
Allerdings ist es ein Problem, dass die Smartphones auch zu einer gewissen Konkurrenz führen. Besonders bei Kindern kommt es oft vor, dass diejenigen, die sich vielleicht nicht gerade das neueste Gerät leisten können, leicht ausgeschlossen werden. Praktisch genau so, wie es auch leicht mit Markenkleidung geschieht. Ebenfalls ist das Smartphone eine sehr teure Anschaffung – erst recht, wenn es um die neuesten Modelle von Apple oder Samsung geht. Überdies ist es so, dass man sich auch im Nachhinein noch verschulden kann. Schon viele Menschen haben über das Limit des Vertrags hinaus telefoniert.
Jeder sollte aufpassen, was er mit dem Gerät macht. Es passiert ganz leicht, dass man daran „hängen“ bleibt. Wie schon gesagt: Durchschnittlich sind wir 2,5 Stunden am Tag mit unsrem Handy beschäftigt. Ob mit telefonieren, simsen oder auch spielen. Es ist also ein enormer Zeiträuber. Wer zu Terminen nicht zu spät kommen will, noch Aufgaben zu erfüllen hat oder sich Ziele gesetzt hat, sollte das Smartphone vielleicht einfach mal eine Zeitlang weglegen. Sonst kann es auch sehr schnell zu einer Sucht kommen.
Gerade Kinder und Jugendliche sind gefährdet. Die Schule wird oft eher in den Hintergrund gestellt und die elektronischen Geräte gehen vor. Aber sollte man nicht manchmal Prioritäten setzen? Man verliert doch den direkten menschlichen Kontakt und kümmert sich zu sehr darum, in einem Spiel besser zu werden oder online zu chatten.
Wie soll das denn weitergehen? Können wir uns vorstellen, wie die Welt in zwanzig Jahren aussieht? Elektronische Geräte werden wahrscheinlich eine noch größere Rolle spielen. Es gibt immer wieder Neuerungen, die man sich vorher gar nicht vorstellen konnte.
Der technische Fortschritt ist so rasant, dass wir uns fast Sorgen darum machen müssen, wie unser Leben später aussehen wird. Wie werden die Kinder in Zukunft aufwachsen? Werden sie sich noch mit Freunden treffen? Oder draußen auf der Straße spielen? Werden sie ihre Bildung noch in der Schule erlangen? Oder wird es dann nur noch online Unterricht geben? Über diese Fragen kann man nur spekulieren, aber sie sind beängstigend.
Zur Zeit ist das Smartphone noch ein nützlicher Wegbegleiter, dem man aber nicht Vorrang geben sollte. Denn sonst kann es ganz leicht dazu führen, dass wir nichts mit dem Smartphone machen, sondern das Smartphone alles mit uns.